Eichhörnchen auf Seilen sicherer unterwegs

Bezirk – Eine Straße zu überqueren ist für Eichhörnchen ein Spießrutenlauf. Die Junge Union in Reinickendorf plant deshalb, an dafür geeigneten Stellen im Bezirk sogenannte Eichhörnchenseile zwischen Baumkronen anzubringen, um den Nagern und anderen Kleintieren eine die natürliche Umgebung nachahmende Hilfe zu geben. Einen entsprechenden Antrag haben die CDU-Bezirksverordneten Sylvia Schmidt und Frank Marten in die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) eingebracht. 

„Wegen des nahenden Winters begeben sich Eichhörnchen dieser Tage verstärkt auf Futtersuche. Dabei kommt es leider immer wieder vor, dass sie beim Überqueren der Straße überfahren werden. Ein Eichhörnchenseil verhindert, dass sie sich großer Gefahr aussetzen müssen und leistet damit einen großartigen Beitrag zum Reinickendorfer Tierschutz“, sagt der Vorsitzende der Jungen Union Reinickendorf, Marvin Schulz. 

Grundsätzlich nutzen Eichhörnchen Äste, um sich fortzubewegen. Sie sind nämlich hervorragende Kletterer und halten sich bevorzugt in Baumkronen auf. Aber nicht immer stehen die Bäume bzw. deren Äste derart nah beieinander, dass sie von einem Ast auf den nächsten springen können. Die Fahrbahn nutzen sie dann als Alternative. Da die Aufmerksamkeit der Eichhörnchen bei Futtersuche aber oftmals auf das Objekt ihrer Begierde gerichtet ist, nehmen sie herannahende Gefahren wie Fressfeinde oder Autos nicht wahr. In der Folge werden gerade während der Herbstzeit viele Eichhörnchen überfahren. 

„Das Seil kostet in der Anschaffung und Anbindung circa 2.000 Euro. Jährlich kommen noch einmal etwa 500 Euro für die Sicherheitskontrolle dazu. Insgesamt lässt sich mit unserer Idee ohne viel Aufwand ein tolles Projekt umsetzen. Nach unserer Vorstellung soll der Bezirk in eigener Zuständigkeit Stellen definieren, an denen er Eichhörnchenseile anbringen möchte“, fügt der Chef der Reinickendorfer JU-Umweltkommission, Richard Gamp, hinzu. 

Wenn die Reinickendorfer Kommunalpolitiker dem Antrag in der BVV folgen, wird das Bezirksamt Reinickendorf mit der Umsetzung der Idee beauftragt.

Inka Thaysen

Ursprünglich beim Radio journalistisch ausgebildet, bin ich seit Ende 2018 für den RAZ Verlag tätig: mit redaktionellen sowie projektkoordinativen Aufgaben für print, online, Social Media und den PR-Bereich.