Edelhofdamm, Ampel, Kaiserpavillon, Baustelle links, fertige Fahrradstraße rechts Foto: kbm

Schilderwirrwarr und mehr

Frohnau – Eine viel diskutierte Straßenbaumaßnahme ist die neue Fahrradstraße Edelhofdamm zwischen Zeltinger Platz und Oranienburger Chaussee. Sie bildet einen Teil des Radnetzes des Berliner Senats und soll auf einer Länge von 1.100 Metern der Verbesserung der Anbindung des S-Bahnhofes Frohnau Pendlern dienen. An dieser Baumaßnahme scheiden sich die Geister, Proteste erreichten auch die überregionale Presse. Ein widersprüchlicher Schilder-Wirrwarr für Autos und Fahrräder verunsichert Anwohner, Gäste und Pendler.

Um die Bedeutung dieser Straße zu erkennen, sollte man einen Blick auf ihre Streckenführung werfen. Die Reinickendorfer Karte zeigt, dass Frohnau als oberster Zipfel des Bezirkes an drei Seiten an Brandenburg grenzt. Vom zentralen S-Bahnhof gehen vom Zeltinger Platz drei Ausfallstraßen Richtung Osten: die Zeltinger Straße mit Busverkehr endet am Frohnauer Pilz an der Bundesstraße B96 und führt nach Frohnau Nord zum Wald sowie zur Fürst-Donnersmack-Stiftung, Invaliden-Siedlung und Autobahnanschluss Stolpe.

Der gerade sanierte Fürstendamm hat eine geschwungene Straßenführung und bleibt weiter Autostraße, ist aber durch beidseitige Parkerlaubnis und Bushaltestellen sehr stark im Gegenverkehr eingeschränkt. Der Edelhofdamm ist eine bedeutende Marginale der Gartenstadt, die kürzeste Verbindung von Glienicke zum S-Bahnhof Frohnau.

Der bereits fertiggestellte Anfang der Straße an der Johanneskirche besteht aus einer Fahrbahn mit beidseitigen Parkmöglichkeiten. Danach beginnt mit dem Joseph Brix/Felix Genzmer-Park im Mittelteil eine breite, zirka 1.000 Meter lange Grünfläche, die an beiden Seiten von Einbahnstraßen begrenzt und von einigen Seitenstraßen gekreuzt wird. Die Grünanlage wird an der Grenze zu Brandenburg durch den Kaiserpavillon, begrenzt.

Eine Bürgerinitiative erkämpfte an dieser wichtigen Straßenkreuzung wegen Schulweg und Gesundheitseinrichtung eine Bedarfsampel (RAZ berichtete). Vor wenigen Wochen wurde dieser Erfolg durch eine Dauerampel gesteigert. Schade, dass ein Fahrradweg nicht in dieser breiten Grünanlage geplant werden konnte.

Die Baumaßnahme betrifft nun die Einbahnstraßen, deren Kopfsteinpflaster durch fahrradfreundlichen Asphalt ersetzt wird. Während die fertiggestellte Seite jetzt von allen Fahrzeugen im Gegenverkehr genutzt werden darf, ist die zweite Einbahnstraße in mehrere Bauabschnitte aufgeteilt. Die alten und temporären Verkehrsschilder wiedersprechen sich, bei einigen Straßenabschnitten muss der verunsicherte Autofahrer mutig verboten passieren, um den Weg nach Glienicke zu erreichen.

Während der Feierstunde zum 13. August am Mauerkreuz-Denkmal konnten Politiker und Gäste die Probleme des Gegenverkehrs auch mit einem Notarztwagen beobachten, weil die Fahrbahnbreite nur ein motorisiertes Fahrzeug zulässt. Der Gegenverkehr muss durch Ausweichen in freie Parkbuchten zwischen den Bäumen ausweichen. Bis zur Fertigstellung der zweiten Fahrbahn wäre eine bessere Ausschilderung und eventuell Vorfahrtberechtigungs-Regelung hilfreich.

kbm

Inka Thaysen

Ursprünglich beim Radio journalistisch ausgebildet, bin ich seit Ende 2018 für den RAZ Verlag tätig: mit redaktionellen sowie projektkoordinativen Aufgaben für print, online, Social Media und den PR-Bereich.