Unterstützung in Sachen Corona-Tests

Lübars/Bezirk – Das Reinickendorfer Gesundheitsamt bekommt Hilfe, um Tests auf das Coronavirus vorzunehmen: Die Ärztin Ulrike Leimer-Lipke wird ab sofort für Personen, die ihr durch das Gesundheitsamt direkt gemeldet werden, im Außenbereich einen Abstrich zum Nachweis durchführen, meldet die Bezirksverwaltung. “Mit dieser Initiative hilft Frau Leimer-Lipke dem Gesundheitsamt sehr, da dadurch die Untersuchungskapazitäten deutlich erweitert und ein größerer Kreis von Personen zeitnah überprüft werden kann”, heißt es in der Mitteilung.

Gesundheitsstadtrat Uwe Brockhausen dankte Leimer-Lipke bei ihrer Arbeitsaufnahme persönlich: “Unser Gesundheitssystem ist durch die Ausbreitung des Coronavirus vor sehr große Herausforderungen gestellt. Wir müssen in dieser schwierigen Zeit zusammenstehen und uns auf die wichtigste Aufgabe, die Eindämmung der Krankheitsausbreitung, mit vollen Kräften konzentrieren. Dies hat höchste Priorität. Ich bin für jede Initiative dankbar, die uns hier hilft. Frau Leimer-Lipke und ihr Team der hausärztlichen Praxis Lübars zeigen mit ihrer großartigen Initiative, wie uns auch die niedergelassenen Ärzte tatkräftig unterstützen können.”

Die Ärztin selbst lädt alle ärztlichen Kollegen im Bezirk ein, sich mit ihr in Verbindung zu setzen und sich an der Aktion tatkräftig zu beteiligen. “Die gute und flächendeckende Betreuung durch niedergelassene Ärzte hilft Patienten durch diese schwere Phase und wird dringend benötigt, um so die sehr belasteten Notaufnahmen zu entlasten. Dies ist eine wichtige Säule zur Bewältigung dieser außergewöhnlichen Krisensituation.”

Leimer-Lipke hatte den ersten Wettbewerb “Reinickendorfer Frauen in Führung” in Reinickendorf gewonnen und wurde dort bereits für ihre herausragende Unternehmerpersönlichkeit und ihr soziales Engagement in Reinickendorf ausgezeichnet. Bereits seit 1993 in Reinickendorf als niedergelassene Hausärztin in Lübars tätig, führt sie darüber hinaus erfolgreich ein Institut für medizinisches Abrechnungsmanagement.

Lagezentren “Corona” des Gesundheitsamts Reinickendorf in Betrieb

Unterdessen hat das Gesundheitsamt ebenfalls ein Lagezentrum eingerichtet: Unter Leitung des Amtsarztes Patrick Larscheid sowie seines Stellvertreters, dem Hygienereferent Dr. Jakob Schumacher, sei es innerhalb weniger Stunden mit vielen tatkräftigen Händen aus unterschiedlichen Bereichen des Bezirksamts in Betrieb gegangen: mit mehr als 20 MitarbeiterInnen aus allen fünf Abteilungen des Bezirksamts. Diese hatten sich freiwillig für die neue Aufgabe gemeldet und sind nicht nur unter der Woche, sondern auch am Wochenende im Einsatz. Zwischenzeitlich dazu kam auch schon ein zweites Lagezentrum mit weiteren zwölf Arbeitsplätzen.

Bezirksbürgermeister Frank Balzer: “Die Dienststelle hat für die verantwortungsvolle Tätigkeit im Lagezentrum inzwischen rund 60 Kolleginnen und Kollegen abgestellt, um dort im Zweischichtbetrieb arbeiten zu können. Wir haben dafür andere Verwaltungsbereiche ausgedünnt und werden das Gesundheitsamt bei Bedarf mit weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterstützen. Wir tun dies, weil es wichtig ist, die Ansteckungswege zu verfolgen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu minimieren. Ich danke darüber hinaus ausdrücklich allen Kolleginnen und Kolleginnen, die in der gegenwärtigen Lage die Arbeitsfähigkeit des Bezirksamtes aufrechterhalten.”

Bildvergrößerung: Bezirksstadtrat Uwe Brockhausen und der Leiter der Lagezentren Dr. Jakob Schumacher (3. v.l.) in den Reinickendorfer Lagezentren
Bezirksstadtrat Uwe Brockhausen und der Leiter der Lagezentren Dr. Jakob Schumacher (3. v. l.) in den Reinickendorfer Lagezentren (Bild: BA Reinickendorf)

Die Lagezentren sind die zentrale telefonische Anlaufstelle für die Bürgerinnen und Bürger Reinickendorfs. Dort werden Fragen rund um das Thema Corona beantwortet und konkrete Verdachtsfälle aufgenommen. Sie sind eine wichtige Schnittstelle zum Fachpersonal des Gesundheitsamts.

Mehr Infos zu Corona

Die Corona-Hotline des Bezirksamts Reinickendorf ist von 8 bis 16 Uhr (Wochenende 9 bis 15 Uhr) unter der Rufnummer (030) 90294 – 5500 für alle Reinickendorferinnen und Reinickendorfer erreichbar. Wegen der Vielzahl von Anrufen wird gebeten, vor der Kontaktaufnahme dringend zu prüfen, ob eine Frage bereits in den Hinweisen auf der Internetseite des Gesundheitsamts (www.berlin.de/ba-reinickendorf/politik-und-verwaltung/aemter/gesundheitsamt/) beantwortet wird.

Gesundheitsstadtrat Uwe Brockhausen: “Mit der schnellen Einrichtung des Lagezentrums des Gesundheitsamtes und den dort tätigen Teams haben wir einen sehr wichtigen Beitrag geleistet, um in unserem Bezirk die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen und mit vereinten Kräften dafür zu kämpfen, dass das Gesundheitssystem und insbesondere die Krankenhäuser leistungsfähig bleiben. Die bezirkliche Hotline ist eine wertvolle Ergänzung zur Corona-Hotline des Landes Berlin mit der Rufnummer 9028 28 28. Ich möchte mich ganz ausdrücklich bei allen Kolleginnen und Kollegen, die in dieser schwierigen Zeit ihren engagierten Beitrag für unser Gemeinwohl leisten, bedanken.”

Senat unterstützt bezirkliche Koordinierungsstellen für bürgerschaftliches Engagement

Der Berliner Senat unterstützt unterdessen den Aufbau bezirklicher Koordinierungsstellen für das bürgerschaftliche Engagement rund um die Corona-Pandemie. Für jeden Bezirk wird die Einrichtung einer Website finanziert, auf der Hilfebedarfe und Hilfsangebote registriert werden können. Gleichzeitig bieten die Koordinierungsstellen Unterstützung bei der Frage: Was ist gerade sinnvoll, was wird gebraucht, wie kann ich mich engagieren? In einzelnen Bezirken bestehen solche lokalen Anlaufstellen bereits; in den nächsten Tagen werden weitere folgen, heißt es.

Sawsan Chebli, Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement, zu den Koordinierungsstellen in den Bezirken: “Neben der unermüdlichen Krisenbewältigung durch unsere Fachkräfte im Gesundheitssystem kommt es jetzt auf eine starke und wache Zivilgesellschaft an. Die Welle der Hilfsbereitschaft, die wir aktuell erleben, macht Mut. Darin liegt eine große Kraft, um mit der Krise fertig zu werden. Auch wenn die beste Hilfe aktuell häufig darin besteht, zuhause zu bleiben, können wir auch von dort aus einiges für unsere Mitmenschen tun. Besonders über das Telefon und im Internet können wir gefahrlos Menschen helfen. Dazu regen auch die bezirklichen Koordinierungsstellen an. Und deshalb unterstützen wir sie als Senat.”

Informationen zu einem verantwortungsbewussten Umgang der freiwillig Engagierten mit der Corona-Pandemie stellt die Senatskanzlei auf dem Berliner Engagementportal bürgeraktiv zusammen: https://www.berlin.de/buergeraktiv/.

Stadtteilzentren und Selbsthilfekontaktstellen bieten Beratungen in der Corona-Krise telefonisch oder online an

Nachbarschaftliche Einrichtung wie Stadtteilzentren, Selbsthilfekontaktstellen und Nachbarschaftshäuser bieten Beratungsangebote via Telefon oder im Online-Chat an. Das meldet die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales. Außerdem finden weiterhin Angebote für die Nachbarschaft z. B. Online-Sportkurse, Selbsthilfegruppen im Video-Meeting oder Kreativkisten für Kinder statt. Stadtteilzentren und Selbsthilfekontaktstellen sind zur Verhinderung der schnellen Ausbreitung des Corona-Virus für den Publikumsverkehr geschlossen.

Informationen zu den aktuellen Beratungsangeboten erhalten Sie unter folgendem Link: www.berlin.de/sen/soziales/buergerschaftliches-engagement/stadtteilzentren/

Bürgerämter decken dringende Bürgeranfragen ab

Wie die Senatsverwaltung für Inneres und Sport mitteilt, müssen derzeit einige Bürgerämter schließen oder haben reduzierte Öffnungszeiten; auch Termine werden abgesagt: “Die Bezirke unternehmen alles in ihrer Macht stehende, um den Betrieb in den Bürgerämtern aufrecht zu erhalten. Bitte haben Sie Verständnis, dass das Dienstleistungsangebot eingeschränkt werden muss und zum Teil – wenn auch vorübergehend – lediglich ein Notbetrieb möglich ist”, erklärt die zuständige Staatssekretärin Sabine Smentek.

Bürgerinnen und Bürger können jedoch sicher sein, dass ihre dringlichsten Anliegen und Notfälle weiter vor Ort in den Bürgerämtern bearbeitet werden. Zur Klärung des Einzelfalles mögen sich AnliegerInnen vorab telefonisch in ihrem zuständigen Bürgeramt melden. Im Internet unter https://service.berlin.de/standorte/buergeraemter/ veröffentlichen die Bürgerämter täglich aktualisiert Telefonnummern und aktuelle Öffnungszeiten in den jeweiligen Bezirken. Ebenso steht die Behördenrufnummer 115 für Auskünfte aller Art zu Verwaltungsleistungen zur Verfügung.

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Informationen zur Corona-Pandemie finden Sie auf: www.berlin.de/corona

Die komplette Verordnung des Berliner Senats zur Beschränkung von Kontakten und Aufenthalt außerhalb der Wohnung gibt es hier zum Nachlesen: https://www.berlin.de/corona/massnahmen/verordnung/

Inka Thaysen

Ursprünglich beim Radio journalistisch ausgebildet, bin ich seit Ende 2018 für den RAZ Verlag tätig: mit redaktionellen sowie projektkoordinativen Aufgaben für print, online, Social Media und den PR-Bereich.