Corona ist nicht gleich Corona

Tegel – Zu Beginn der Corona-Pandemie gingen viele junge Menschen noch relativ gelassen mit dem neuartigen Virus um. Einige sind immer noch davon überzeugt, dass Corona nur Ältere oder Menschen mit einer Vorerkrankung treffen kann. Wer sein Immunsystem stärke, dem könne das Virus nicht viel anhaben. Eine Corona-Infektion sei doch nicht schlimmer als eine leichte Grippe.

Das ist ein (gefährlicher) Irrtum. Eine Covid-19-Erkrankung kann auch bei jungen Menschen heftig oder gar dramatisch verlaufen. RAZ-Praktikantin Annalena Punger, ist 19 Jahre alt und erkrankte vor Kurzem. Noch immer leidet Anna unter den Folgen. Ein Bericht:

„Ich bin jung, sportlich, im allgemeinen gesund und topfit. Und trotzdem wurde ich positiv auf das Corona Virus getestet: Den Tag über ging es mir noch blendend, aber mitten in der Nacht fing es ganz plötzlich an: 40 Grad Fieber, enorme Kopf- und Gliederschmerzen. Aufgrund der Symptome habe ich direkt am nächsten Morgen einen Corona-Selbsttest gemacht. Was für ein Schreck, er war positiv. Ebenso der anschließende PCR-Test beim Gesundheitsamt Reinickendorf.

Für mich ging es sofort für zwei Wochen in Quarantäne, was allerdings gar nicht so schlimm war, da ich körperlich sowieso nichts anderes machen konnte, als im Bett zu liegen. Sobald ich versucht habe aufzustehen, ist mir schwarz vor Augen geworden, und ich habe ziemlich schwer Luft bekommen. So ging es ungefähr die erste Woche lang. Nach einigen Tagen sank zwar endlich das Fieber und die Gliederschmerzen ließen nach, doch dafür kamen Beschwerden beim Schlucken und Schnupfen dazu. Außerdem konnte ich ganz plötzlich auch nichts mehr schmecken und riechen. Mein Geruchs- und Geschmackssinn ist leider immer noch nicht wieder zurückgekommen – ich könnte pures Salz löffeln, ohne auch nur irgendetwas zu schmecken.

Nach Ende meiner Quarantäne habe ich noch immer mit einigen Symptomen zu kämpfen, insbesondere den Kopfschmerzen und der allgemeinen Trägheit. Corona ist eine Krankheit, die sich bei jedem anders bemerkbar macht und anders verläuft – manchmal auch komplett ohne Symptome – doch wenn es einen richtig erwischt, ist es kein Zuckerschlecken. Wo und wann ich mir das Virus eingefangen habe, kann ich bis heute nicht sagen.

All meine Freunde, Arbeitskollegen und Familienmitglieder, zu denen ich Kontakt hatte, zeigten und zeigen keinerlei Symptome und waren beim Corona-Test negativ – zum Glück. Wie lange ich nun noch mit den Restsymptomen zu kämpfen habe, wird sich zeigen. Am wichtigsten ist aber, sich gegenseitig zu schützen und die Corona-Maßnahmen ernst zu nehmen und einzuhalten.

Annalena Punger

Inka Thaysen

Ursprünglich beim Radio journalistisch ausgebildet, bin ich seit Ende 2018 für den RAZ Verlag tätig: mit redaktionellen sowie projektkoordinativen Aufgaben für print, online, Social Media und den PR-Bereich.