autonomer Bus auf einer Straße
Tests zu autonom fahrenden Kleinbussen finden in Berlin bereits statt. Beim Projekt "KIS'M" sollen weitere Erkenntnisse gewonnen werden. Symbolbild: pixabay

Autofahren der Zukunft auf UTR-Gelände

Tegel – Auf dem ehemaligen TXL-Gelände, der künftigen „Urban Tech Republic“ (UTR), ist ein neues Projekt zum Thema automatisiertes und vernetztes Fahren gestartet. Der etwas ungewöhnliche Name „KIS’M“ – mit Apostroph – steht dabei als Abkürzung für KI-basiertes System für eine vernetzte Mobilität. Dass man dieses Konzept auf dem früheren Flughafen-Areal testen könne, sei eine „einzigartige Chance“, teilte die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz bei der Vorstellung des Vorhabens jetzt mit.

Für die Tegel ist das Prinzip nicht völlig neu, denn KIS’M schließt an das Vorgängerprojekt namens „Shuttles&Co“ an, in dessen Rahmen die kleinen gelben E-Busse im Kiez Alt-Tegel erprobt wurden. Künftig soll es nun darum gehen, die Umsetzung eines automatisierten Bedarfsverkehrs als Zubringer zum ÖPNV zu untersuchen, um die Einführung entsprechender autonomer On-Demand-Services (also auf Nachfrage) in der Praxis zu testen. Konkret sollen auf dem Testfeld autonom fahrende Shuttles die Beförderung von Fahrgästen übernehmen. Sie sollen aus einer Leitstelle gesteuert werden, ohne Begleitpersonal unterwegs sein und an virtuellen Haltestellen stoppen.

Die beteiligten Projektpartner (unter anderem die BVG, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. oder Fraunhofer-Institut FOKUS) wollen auch bestimmte Manöver für die autonomen Fahrzeuge und andere Verkehrsteilnehmer erforschen, etwa wie sich automatisiert Rettungsgassen bilden oder grüne Wellen einrichten lassen. Weiter geht es darum, die notwendigen Karten und Infos bereitzustellen, und auch die Akzeptanz des autonomen Fahrens in der Gesellschaft spielt eine wichtige Rolle.

Die Tegel Projekt GmbH stellt das Gelände dafür bis zum Projektlaufzeitende Mitte 2024 zur Verfügung. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr fördert das Ganze mit rund neuneinhalb Millionen Euro.

Inka Thaysen

Ursprünglich beim Radio journalistisch ausgebildet, bin ich seit Ende 2018 für den RAZ Verlag tätig: mit redaktionellen sowie projektkoordinativen Aufgaben für print, online, Social Media und den PR-Bereich.