Jo Kraus und Dr. Udo Maack
Bild: kbm

Gedrängel auf Fürstendamm

Im und um den Fürstendamm wird es bisweilen eng und unübersichtlich. Der Damm ist die direkte Verbindung zwischen der Bundesstraße B 96 zum Frohnauer Zentrum am Zeltinger Platz und dem S-Bahnhof Frohnau. Die Anwohner sind von der aktuellen Verkehrssituation genervt. Am 24. Januar fand daher das zweite Anrainertreffen des Frohnauer Bürgervereins zum Fürstendamm im Transformator Frohnau statt. Dafür stellte Josef Maria Kraus das eigentlich geschlossene Wein-Musik-Café zur Verfügung. Die Anwohner machten ihrem Unmut Luft: Die 7,5 Meter breite Fahrbahn ist unübersichtlich und kurvig mit vielen breiten unübersichtlichen Einmündungen, beidseitig zugeparkt, voller Schlaglöcher, und eine Grundsanierung ist mehr als überfällig. Als eine zusätzliche Belastung durch die Kiez­bus-Linie 806 als Zubringer vom Umland über Glie­nicke-Nordbahn zum Frohnauer S-Bahnhof anstand, beantragte der Bezirk im Herbst 2018 „Siwana“-Mittel in Höhe von 1,43 Millionen Euro „zur Ertüchtigung des Fürstendamms als Sanierungsmaßnahme mit dritter Priorität im Bezirk“. Dabei handelt es sich um das „Sondervermögen Infrastruktur der Wachsenden Stadt und Nachhaltigkeitsfonds.

Der Senat bewilligt diese Mittel nach entsprechenden Anträgen der Bezirke; dies geschah im März 2019 mit vorgezogener Priorität – vor der Inbetriebnahme des Busbetriebes im April gleichen Jahres. Zeitgleich wurde die Kurzzeit-Parkzone auf Teile des Fürstendamms ausgeweitet, sodass weitere Teile der Straße von Pendlern aus Glienicke-Nordbahn blockiert werden. Daraufhin führte der Bürgerverein Frohnau Vermessungen der Straße durch, erstellte ein Sanierungskonzept und veranstaltete eine erste Bürgerversammlung.

Die dort gebildete Arbeitsgruppe „AG Fürstendamm“ unter Leitung von Dr. Udo Maack und Wolfgang Beckmann erstellte einen Fragen- und Maßnahmenkatalog, der zur Abstimmung bei der aktuellen zweiten Bürgerversammlung präsentiert wurde.

Die vorläufige Auswertung ergibt eine deutliche Mehrheit für die Weiterführung der Buslinie. Dagegen aber sprach sich die Mehrheit für ein Verbot der 40-Tonnen-Lastwagen aus.

Der Bürgerverein setzt sich dafür ein, dass als Baumaßnahme nicht nur die Asphaltdecke erneuert wird, sondern darüber hinaus eine Grundsanierung geplant wird, die die Chance zur Neuverteilung des Straßenraumes unter Berücksichtigung aller aktuellen Erfordernisse und eines Radwegekonzeptes bietet. Der Fürstendamm könnte dann den ursprünglichen Boulevard-Charakter erhalten, wenn Parkverbote gesetzt und Parkbuchten zwischen den großzügigen doppelten Baumreihen der insgesamt 300 Straßenbäume eingerichtet werden. Nach Beendigung der Präsentation von Dr. Udo Maack gab es große Anerkennung für die ehrenamtlichen Leistungen des Bürgervereins; bemängelt wurde jedoch die Abwesenheit von Politikern. kbm

Andrea Becker