Halbzeit auf der Baustelle

Reinickendorf – Auch in Reinickendorf Ost fehlt dringend bezahlbarer Wohnraum. Auf dem Grundstück Amendestraße, Ecke Herbststraße zeigt die Wohnungsgesellschaft VONOVIA, dass man umweltfreundlich und mit Rücksicht auf die Umgebung auch mit kurzen Bauzeiten bauen kann.

Deshalb wurde die Öffentlichkeit am 15. April nicht zum üblichen ersten Spatenstich oder zum Richtfest auf die Baustelle geladen, sondern mitten in der Bauphase, um die besondere Umsetzung der Idee zum modularen Mietwohnungsbau zu demonstrieren.

„Modular“ wird oft beim Begriff „MUF“ gebraucht: „Modulare Unterkünfte für Flüchtlinge“. Während dabei aber vorfabrizierte Beton-Fertigteile zum Einsatz kommen, werden bei den Mietwohnungsprojekten mit der Firma MODUL-Bau Wohneinheiten gefertigt, die zu 80 Prozent aus Holz bestehen. Sie sind mit Photovoltaikanlagen für den Mieterstrom, Luft-Wärme-Pumpen und mit Fußbodenheizung ausgestattet. Gegenüber konventioneller Bauweise ermöglicht das einen deutlich schnelleren und ressourcenschonenden Bau und reduziert die mit einer Baustelle üblicherweise verbundenen Belastungen für die Nachbarschaft.

Nach den Baustelleneinrichtungen, Fundamentarbeiten sowie Aufstellen der Module für das Erdgeschoss und erste Obergeschoss bedeutet die Einladung zur Baustellenbesichtigung quasi die Halbzeit. Im Januar begann die Produktion der Module, die von 79 Schwertransportern nach Berlin gefahren wurden.

Von den 60 Ein- und 1,5-Zimmer Wohnungen mit einer Größe zwischen 30 und 43 Quadratmetern sind 75 Prozent barrierefrei geplant. Ein Schwerlastkran setzt die bis zu 14 Tonnen schweren Module dann exakt an die richtige Stelle im dritten und vierten Geschoß. Der Innenausbau der Wohnungen ist nochmal mit zwölf Wochen angesetzt, sodass das Gebäude mit dem „Späti“ im Erdgeschoss im Herbst bezogen werden könnte.

Neben diesem Projekt plant Vonovia weitere 500 bis 600 Wohnungen in modularer Bauweise im Reinickendorfer Ziekow-Kiez.

Das Unternehmen hat sich auf die Fahne geschrieben, sich nicht nur für Klimaschutz und altersgerechtes Wohnen einzusetzen, sondern auch für ein gutes Zusammenleben in den Quartieren. Dieses soziale Engagement bewies Vonovia am Tage der Besichtigung nach dem Entscheid des Bundesverfassungsgerichtes zum Kippen des Berliner Mietendeckels mit der Bekanntgabe, dass sie auf die dadurch rechtlich fälligen Mietnachzahlungen in Höhe von bis zu zehn Millionen Euro verzichtet. kbm

Der Schwerlasttransport bringt das fast fertige Modul. Foto: kbm

Kontakt für Vermietung der Einheiten:

Sarah May Johnson

neubau-amendestr@vonovia.de

Inka Thaysen

Ursprünglich beim Radio journalistisch ausgebildet, bin ich seit Ende 2018 für den RAZ Verlag tätig: mit redaktionellen sowie projektkoordinativen Aufgaben für print, online, Social Media und den PR-Bereich.