Radweg an Ollenhauerstraße wird “zeitnah” freigegeben

Reinickendorf – Er war zu einer Art Paradebeispiel in der Diskussion um Berlins noch laufende Radwegprojekte geworden; jetzt steht nach dem vorübergehenden Stopp die Freigabe für den Radweg an der Ollenhauerstraße an. Das teilt die Verkehrssenatsverwaltung am heutigen Montag (17. Juli) mit.

Hintergrund: Die Verwaltung hatte (die RAZ berichtete) Mitte Juni die Bezirke gebeten, zwecks neuer Prüfung bestehende Verfahren vorerst zu stoppen. Im Fall Ollenhauer war dies ganz kurz vor Fertigstellung gekommen. Bereits bestehende Markierungen waren mit gelbem Klebeband durchkreuzt worden. Nun habe man “gemeinsam mit dem Bezirk konnte ein Konsens gefunden werden”, heißt es: Der “nun vorhandene Weg” werde “nach intensiven Prüfungen” und “mit kleinen Änderungen für den Radverkehr […] zeitnah freigegeben.” In Ruhezeiten, also am Abend und in der Nacht, könne dort beispielsweise neben den Radstreifen geparkt werden.

Dazu sagt Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner: „Ich freue mich sehr, dass wir in guter Zusammenarbeit mit der SenMVKU einen tragfähigen Kompromiss für Radfahrer, Anlieger und Anwohner gefunden haben. Nur durch ein gleichberechtigtes Miteinander kommen wir zu guten Lösungen. Was bleibt ist die Notwendigkeit der Einbindung der Anwohnerinnen und Anwohner und der Gewerbegebiete. Zum einen gilt es, den Radweg mit Änderungen zügig fertig zu stellen. Zum anderen werden wir die Belange der Anwohnerschaft in die Planungen des anstehenden Neu- bzw. Umbaus der Ollenhauer Straße berücksichtigen.“

Verkehrssenatorin Manja Schreiner: „Die Ollenhauerstraße ist ein gutes Beispiel für sachorientierte Verkehrsplanung. Nur wer genau hinschaut, kann gute Lösungen für den Großstadtverkehr erreichen. Wir müssen endlich die Schärfe aus der Diskussion um die Radwege nehmen. Es geht uns um Verkehrssicherheit für alle und darum, dass die Geschäftstreibenden in der Stadt nicht durch falsche Planungen in Schwierigkeiten geraten.“

Zuletzt hatte der Verein Deutsche Umwelthilfe vor dem Verwaltungsgericht noch einen Eilantrag eingereicht: mit dem Ziel, die Eröffnung des Radwegs zu erzwingen. Unter anderem hatten über den Fall diverse Medien berichtet, unter anderem das Magazin Der Spiegel.

Inka Thaysen

Ursprünglich beim Radio journalistisch ausgebildet, bin ich seit Ende 2018 für den RAZ Verlag tätig: mit redaktionellen sowie projektkoordinativen Aufgaben für print, online, Social Media und den PR-Bereich.