Polizist mit Handschellen am Gürtel
Symbolbild

Razzia wegen Verdachts auf Corona-Subventionsbetrug

Bezirk/Berlin – Auch in Reinickendorf lief die Razzia: Gestern (7. Mai) haben 100 Beamtinnen und Beamte der Polizei im Auftrag der Generalstaatsanwaltschaft Berlin insgesamt elf Wohn- und Geschäftsanschriften sowie fünf Autos in mehreren Bezirken durchsucht. Hintergrund sind Ermittlungen gegen fünf Männer, die im Verdacht stehen, betrügerisch Corona-Soforthilfen für Kleinbetriebe bei der Investitionsbank Berlin beantragt und teilweise auch erhalten zu haben, obwohl sie keinen Anspruch auf solche Hilfszahlungen hatten.

Ausgangspunkt der Ermittlungen ist ein Verfahren gegen den Imam einer ehemaligen, islamistisch geprägten Moschee, aus dem sich Verdachtsmomente ergaben, die zu den Ermittlungen gegen die fünf Verdächtigen geführt haben. Die Verdächtigen sind der salafistischen Szene Berlins zuzurechnen, teilweise gehörten sie zum inneren Kreis der mittlerweile verbotenen “Fussilet”-Moschee. Unter den Männern ist ein enger Vertrauter des “Weihnachtsmarkt-Attentäters” Anis Amri.

Im Zuge der Durchsuchungen in Reinickendorf, Mitte, Neukölln und Charlottenburg-Wilmersdorf wurden weitere Ermittlungsverfahren wegen Betrugs eingeleitet, ein 40-Jähriger wurde festgenommen. Insgesamt wurden neben weiteren Beweismitteln ein mutmaßlich betrügerisch erlangter Betrag in Höhe von mehr als 60.000 Euro sichergestellt. Die Gesamtschadenssumme liegt bei etwa 94.000 Euro. Die Ermittlungen dauern an.

Inka Thaysen

Ursprünglich beim Radio journalistisch ausgebildet, bin ich seit Ende 2018 für den RAZ Verlag tätig: mit redaktionellen sowie projektkoordinativen Aufgaben für print, online, Social Media und den PR-Bereich.