Tegeler Segel-Duo wiederholt Rio-Erfolg

Tokio/Tegel – Der Rückwärtssalto, den Erik Heil und Thomas Plößel nach der Wiederholung ihres Erfolgs der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro 2016 von ihrem Boot aus in das japanische Wasser vor Enoshima zauberten, hätte beinahe einem Patrick Hausding oder einer Tina Punzel zur Ehre gereicht. Und genau wie die Wasserspringer in den Synchron-Wettbewerben vom Drei-Meter-Brett konnten sich auch die aus Reinickendorf stammenden Segler bei Olympia in Tokio die Bronzemedaille umhängen.

Wie in Rio vor fünf Jahren segelten die beiden in der 49er Klasse auf den dritten Rang. Dabei sah es vor der letzten Wettfahrt, dem sogenannten Medal Race, gar nicht so gut aus für Erik Heil und Thomas Plößel, die ihr Seglerhandwerk beim Tegeler Segelclub erlernt hatten. Als Vierte gingen sie ins Rennen, zehn Punkte hinter den Briten Dylan Fletcher/Stuart Bithell und ihren spanischen Trainingspartnern Diego Botin und Lago Lopez Marra, mit denen sie sich gemeinsam auf Olympia vorbereitet hatten. Die Rio-Sieger Peter Burling/Blair Tuke aus Neuseeland belegten mit weiteren vier Punkten Vorsprung den ersten Platz.

Aber im Segeln ist vieles möglich – und dann entwickelte sich ein überaus spannendes letztes Rennen. Zwischenzeitlich waren Heil/Plößel in der Führungsposition, am Ende siegte das britische Duo um eine Viertelbootslänge vor den beiden Nordberlinern und Burling/Tuke. Damit überflügelten die beiden Briten die Seriensieger aus Neuseeland. Und Heil/Plößel schoben sich doch noch an ihren spanischen Kumpels vorbei auf den Bronzerang, da Botin/Lopez Marra über Rang sieben nicht hinauskamen und sich mit der „Holzmedaille“ für den vierten Platz zufrieden geben mussten.

Im Vereinsheim des Tegeler Segelclubs ging es während der Wettfahrten in den frühen Morgenstunden stets hoch her. In Rio war die TSC-Fangruppe nicht nur am Fernseher dabei, sondern auch am Strand in Brasilien, hatte mitgefiebert und den Erfolg mit Erik Heil und Thomas Plößel zusammen gefeiert. Das war wegen Corona nun nicht möglich. „Aber wir waren bei jedem Rennen dabei, haben um 5 Uhr morgens im Club gesessen, euch angefeuert und mit euch gejubelt“, heißt es auf der Homepage. Und wie vor fünf Jahren ist wieder ein Empfang für die beiden Segel-Helden geplant – möglichst noch im August. Der genaue Termin steht aber noch nicht fest.bek

Inka Thaysen

Ursprünglich beim Radio journalistisch ausgebildet, bin ich seit Ende 2018 für den RAZ Verlag tätig: mit redaktionellen sowie projektkoordinativen Aufgaben für print, online, Social Media und den PR-Bereich.