Unsere Seele liebt tiefgehende Dinge

Konradshöhe – „Ich habe schon zu viele Weinflaschen im Regal und auch sonst alles, was ich brauche im Leben, um glücklich zu sein“, war der Grund für etwas Besonderes von Manfred Grabert an seinem Geburtstag. Seit vielen Jahren verzichtet er auf Geschenke und animiert seine Geburtstagsgäste bereits bei der Einladung zu einer großzügigen Spende für einen wohltätigen Zweck.

„Wir sind auf der Sonnenseite im Leben. Ich schenke mir mit Freunden nur noch Zeit und schöne Momente.“ Am 1. Februar feierte der Konradshöher mit 120 Gästen in der Wartehalle in Mitte eine rauschende Charity-Gala, ganz im Stile der „Goldenen Zwanziger“, mit atemberaubenden Outfits und zeitgemäßer Atmosphäre. Über einen befreundeten Arzt kam 2013 ein Kontakt zu dem Kinder- und Jugendhospiz Mitteldeutschland in Tambach-Dietharz zustande, das Familien ab dem Tag der Diagnose bei einem jahrelangen Pflege- und Betreuungsprozess – oftmals mit existenziellen Folgen für die Familie – bis weit über den Tod des geliebten Kindes hinaus begleitet.

Seitdem besucht Grabert dieses Hospiz mehrmals im Jahr, um sich ein Bild über die Umsetzung der Spenden zu machen, aber auch um zu planen, welches Projekt er mit der nächsten Charity-Veranstaltung unterstützen kann. „Da meine Freunde und Bekannte mir vertrauen und wissen, dass es für einen guten Zweck auch wirklich umgesetzt wird, dürfen sie gerne mit vollen Händen schenken.“ So feierte Grabert an seinem diesjährigen Geburtstag ein Rekord-Spenden-Ergebnis und konnte mit nachträglichen Spenden die stolze Summe in Höhe von 28.744,44 Euro an das Kinderhospiz Mitteldeutschland überreichen. Davon werden in einem Neubau des Hospizes drei sogenannte Elternzimmer eingerichtet, die Grabert bei seinem nächsten Besuch im Juli einweihen wird.

Diese bieten Eltern eine „Auszeit vom Kummer“, denn dort können die Eltern tod- kranker Kinder dann ein paar Tage Urlaub machen, während sie wissen, dass ihr Kind gut betreut wird. So bleibt auch noch Zeit, um sich intensiver um gesunde Geschwister zu kümmern, die sonst in der Aufmerksamkeit zu kurz kommen. „Wir haben das gute Gefühl, dass über unserem Event ein Hauch von Liebenswürdigkeit, Zuwendung und Mitgefühl lag“, erklärt der Spendenüberreicher gerührt. „Unsere Seele liebt schöne und tiefgehende Dinge.“

dsd

Andrea Becker