Fahrradspeichen

Untersuchung: Radschnellverbindungen „Reinickendorf-Route“ und „Mitte – Tegel – Spandau“ sind machbar

Bezirk/Berlin – Das Land Berlin hat Untersuchungen für mögliche Radschnellverbindungen (RSV) angestellt, jetzt liegen die Ergebnisse für alle zehn Projekte vor. Und für sieben davon läuft bereits die Vorplanung als nächster Schritt zur Festlegung der besten Trasse: Die finalisierten Machbarkeitsstudien für die beiden RSV „Mitte – Tegel – Spandau“ und „Reinickendorf-Route“ sind jetzt (24. März) veröffentlicht worden. Sie zeigen auf dass beide Routen rechtlich sowie verkehrstechnisch machbar sind und einen positiven Kosten-Nutzen-Faktor aufweisen. Das teilte die Senats­verwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz mit.

Vorplanungsphase vertieft unter anderem Anforderungen an den Umwelt- und Naturschutz

Die aus Sicht der Fachplaner zu bevorzugende Variante der RSV „Mitte – Tegel – Spandau“ wird größtenteils (58 Prozent) mit Ein- und Zweirichtungsradwegen an Hauptverkehrsstraßen entlanggeführt. Die insgesamt 14,8 Kilometer lange Strecke führt vom Ortsteil Hakenfelde in Spandau über die Urban Tech Republic (UTR) auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tegel bis zum Nordufer in Mitte und dem Zielpunkt Hauptbahnhof. In der nun anschließenden Vorplanung werden alle machbaren Routenvarianten vertiefend untersucht und miteinander verglichen – unter anderem auch zu den besonderen Anforderungen an den Umwelt- und Naturschutz, etwa auf dem kurzen Abschnitt im Volkspark Rehberge/Dohnagestell.

Reinickendorf-Route am besten bewertete Streckenführung

Die derzeitige Vorzugsvariante der RSV „Reinickendorf-Route“, also die von den Fachplanern am besten bewertete Streckenführung, hat eine Länge von insgesamt 10,8 Kilometern und führt von der Berliner Landesgrenze Berlin im Norden des Bezirks Reinickendorf über die Ruppiner Chaussee, Karolinenstraße, Berliner Straße und Seidelstraße zum künftigen Schumacher-Quartier sowie ebenfalls zur Urban Tech Republic (UTR) auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tegel. Diese Vorzugsvariante wird zu zwei Dritteln ihrer Länge auf Ein- und Zweirichtungsradwegen an Hauptverkehrsstraßen geführt. Auf Höhe der Urban Tech Republic (UTR) sollen die beiden RSV zusammengeführt werden.

Alle Machbarkeitsuntersuchungen abgeschlossen

Für alle machbaren Trassen folgen nun weitere Planungsschritte. Sieben Trassen befinden sich in der Vorplanung, die beiden hier vorgestellten Radschnellverbindungen RSV 2 „Mitte – Tegel – Spandau“ und RSV 10 „Reinickendorf-Route“ folgen im Anschluss.

Alle Untersuchungsberichte auf der Webseite der infraVelo

Hintergrund: Was sind Radschnellverbindungen

RSV sollen es Radfahrern ermöglichen, auch weite Strecken schnell, komfortabel und sicher zurückzulegen: vom Kfz- und Fußverkehr möglichst unbehelligt, auf beleuchteten, breiten und gut asphaltierten Wegen mit wenigen Kreuzungen. Der Bau von mindestens 100 Kilometern Radschnellverbindungen sind im Mobilitätsgesetz § 45 vorgesehen.

Inka Thaysen

Ursprünglich beim Radio journalistisch ausgebildet, bin ich seit Ende 2018 für den RAZ Verlag tätig: mit redaktionellen sowie projektkoordinativen Aufgaben für print, online, Social Media und den PR-Bereich.