Silvester führte zu „Kraterstimmung“

Bezirk – „Versuchter Klau in Wittenau“: So lautete einer der Polizei-Beiträge auf der Twitter in der Silvestereinsatznacht. Zum Jahreswechsel lieferte das Social Media Team der Behörde einen umfänglichen Einblick in so gut wie alles, was die Kräfte zahlreich beschäftigte; auch im Fuchsbezirk war viel los. In Frohnau zündeten Jugendliche demnach einen Altkleidercontainer an, in Tegel sprengten drei Personen einen Briefkasten in die Luft, während in Borsigwalde eine Familie Raketen auf Häuser und Fahrzeuge abschoss. Im Märkischen Viertel, in Reinickendorf und Wittenau wurde mit Schreckschusswaffen geballert, in Heiligensee trat jemand den Rückspiegel eines Autos ab. Eine randalierende Person wurde aus einer Reinickendorfer Eckkneipe gemeldet, am U-Bahnhof Tegel verletzte sich jemand bei einer Prügelei am Arm. Aus dem MV ließ die Polizei wissen, dass bereits Fünfjährige mit Böllern warfen sowie dass es auf einem Hof eine – wörtlich – Explosion gegeben habe: Dort herrsche nun „Kraterstimmung“. Ebenfalls im Märkischen Viertel hieß es am frühen 1. Januar dann noch Großeinsatz für die Feuerwehr: Ein Wohnungsbrand im fünften Obergeschoss hatte sich bis in die achte Etage ausgebreitet, bevor insgesamt 67 Kräfte ihn stoppten.

Zu Brandstiftungen an Fahrzeugen kam es unterdessen bereits in der Nacht zum 31. Dezember: An der Winterthurstraße in Reinickendorf meldete ein Passant ein brennendes Motorrad. Durch die Hitze der Flammen wurden außerdem zwei in der Nähe stehende Motorroller und ein Krankenfahrstuhl zu beschädigt, Ermittlungen in dem Fall laufen.

Auch zwischen den Jahren gab es im Bezirk bereits diverse Einsätze für die Retter und Helfer. In der Nacht zum 27. Dezember wurden sie an der Neheimer Straße in Tegel sogar selbst zum Opfer: Eine offenbar betrunkene Frau verletzte einen Polizisten am Arm, trat einem anderen in den Unterleib und biss einem dritten in die Hand. Am gleichen Tag meldete die Polizei aber auch noch etwas Erfreuliches: Ein Vater hatte das gestohlene Fahrrad seines Sohns als Online-Verkaufsangebot ausgemacht und wurde von Beamten in zivil zum angeblichen Kauftermin in Waidmannslust begleitet. Beim aufgeflogenen Verkäufer fand man insgesamt zehn Kinder-, Damen- und Herrenräder, die sichergestellt werden konnten.

Am 26. Dezember hatte ein Arbeitsunfall den Einsatzkräften zu schaffen gemacht: Ein auf einem Sortiercontainer in Reinickendorf eingeklemmter Arbeiter hatte dort mithilfe einer Drehleiter befreit werden müssen und war anschließend ins Krankenhaus gekommen.

Inka Thaysen

Ursprünglich beim Radio journalistisch ausgebildet, bin ich seit Ende 2018 für den RAZ Verlag tätig: mit redaktionellen sowie projektkoordinativen Aufgaben für print, online, Social Media und den PR-Bereich.