750 Fahrzeuge pro Stunde

Waidmannslust/Lübars – Seit Jahren kann der Zabel-Krüger-Damm, als Verlängerung des Waidmannsluster Damms die Verkehrsachse von Tegel/Waidmannslust nach Lübars, das Verkehrs­aufkommen nicht mehr bewältigen. Viele Lastkraftwagen umfahren hier die B96 und Dauerbaustellen. Beim unabhängigen kommunalpolitischen Reinickendorf-Stammtisch „Wo uns der Schuh drückt“ wurde regelmäßig beklagt, dass sich Kinder und ältere Menschen wegen des vielen Verkehrs nicht trauen, allein die Straße zu überqueren und Passanten um Hilfe bitten müssen.

Auf 2,4 Kilometern gibt es nur zwei Ampeln und einen Fußgängerüberweg. Der Schulweg zur Grundschule ist für Kinder besonders im Berufsverkehr lebensgefährlich und der Lärmpegel von 65 Dezibel schädigt auf Dauer die Gesundheit. Deshalb hat sich eine „Initiative Zabel-Krüger-Damm“ mit vielen Unterstützern gebildet, die vertreten wird von den Anwohnern Tobias Büchner, Dr. Matthias Eigenbrodt, Dr. Verena Schwachmeyer und Dr. Markus Bieletzki. Am 7. September überreichten diese vor dem Rathaus Reinickendorf 1019 Unterschriften mit einigen bestürzenden Anwohner-Zitaten an die Baustadträtin Katrin Schultze-Berndt (CDU)und den Leiter des Straßen- und Grünflächenamtes, Rüdiger Zech.

Die Forderungen der Anwohner: durchgehender Tempo-30-Bereich, Radfahrstreifen, mehr Fußgänger­ampeln oder Zebrastreifen, regelmäßige Geschwindigkeits- und Lärmkontrollen, Durchfahrtsverbot für Lkw in der Straße Alt-Lübars sowie ein zukunftsweisendes Verkehrskonzept zur Verringerung des Verkehrsaufkommens. Die Initiative bemängelt, dass Autos hier kostenlos so parken können, dass der fließende Verkehr nicht mehr gefahrlos stattfinden kann. Die zehn Meter breite Straße wird so auf 5,90 Meter verengt, nicht mal drei Meter pro Fahrbahn, die sich Autos, Busse, Lkw und Radfahrer teilen, ohne Mindestabstände einhalten zu können. Täglich passieren 7.400 bis 17.800 Autos sowie 1.000 bis 2.300 Lkw die Straße, das bedeutet bis zu 750 motorisierte Verkehrsteilnehmer pro Stunde.

Katrin Schultze-Berndt erklärte ihre begrenzten Möglichkeiten zur Abhilfe, da die Zuständigkeiten beim Senat und der Verkehrslenkung liege. Sie könne die Anliegen der Bürger nur aufnehmen und an den Senat weiterleiten. An den jetzt gerade in Arbeit befindlichen Regelungen für den Waidmannsluster Damm können Maßnahmen zur Regulierung gesehen werden, zum Beispiel Messungen, auch aus Wohnungen heraus, statt Berechnungen. Die Initiative will sich damit nicht zufrieden geben. kbm

Inka Thaysen

Ursprünglich beim Radio journalistisch ausgebildet, bin ich seit Ende 2018 für den RAZ Verlag tätig: mit redaktionellen sowie projektkoordinativen Aufgaben für print, online, Social Media und den PR-Bereich.