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Der doppelte Otto

Berlin/Bezirk – Pleiten, Pech und Pannen: Bei den Wahlen im September in Berlin ging so einiges schief: lange Schlangen vor den Wahllokalen und fehlende Barrierefreiheit oder das Versenden falscher Stimmzettel. Im Nachgang lief noch weiteres aus dem Ruder. Dazu zählt auch das Versenden einer Mandatsbestätigung fürs Abgeordnetenhaus durch die Landeswahlleiterin. Adressiert an Andreas Otto und angekommen bei Andreas Otto. Das Mandat gewonnen hatte allerdings der Grünen-Politiker Andreas Otto aus Pankow. Post von der Wahlleiterin bekam aber Andreas Otto von der FDP aus Reinickendorf.

Überraschung für Herrn Otto von der FDP. Der war am 26. September im Wahlkreis Reinickendorf-Ost als FDP-Direktbewerber für das Abgeordnetenhaus aufgestellt, erhielt aber nur 5,3 Prozent der Erststimmen. Der Grünen-Politiker Andreas Otto aus Pankow kandidierte für das Abgeordnetenhaus und gewann in seinem Wahlkreis mit über 41 Prozent der Erststimmen – blieb aber vorerst ohne Mandatsbestätigung.

Diese neuerliche Panne seitens des Berliner Landeswahlamts brachte Andreas Otto, dem einen wie dem anderen, Bekanntheit ein. Überregionale Medien wie Spiegel- und Focus-Online oder ntv berichteten über den „doppelten Otto“.

Herr Otto von der FDP sah es mit Humor: „Ja, wenn es nicht so traurig wäre, könnte man drüber lachen. Wenn schon ein Adressenabgleich scheitert, darf man sich über eine dysfunktionale Senatsverwaltung nicht wundern. Hier muss Besserung her.“ajö

Inka Thaysen

Ursprünglich beim Radio journalistisch ausgebildet, bin ich seit Ende 2018 für den RAZ Verlag tätig: mit redaktionellen sowie projektkoordinativen Aufgaben für print, online, Social Media und den PR-Bereich.