Bezirk – Seit der Corona-Pandemie nutzen viel mehr Menschen den Wald zum Hundespaziergang, Joggen oder „Waldbaden“.
Spaziergängern im Frohnauer Wald ist dabei aufgefallen, dass verschiedene Bäume markiert wurden und Fällungen geplant sind. Die Ärztin Dr. Dorothea Scheytt hat daraufhin an den Leiter der Berliner Forsten, an die Umweltsenatorin Regine Günther und die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey geschrieben: „[…] In letzter Zeit sind wir vermehrt darauf aufmerksam geworden, dass offenbar umfangreiche Forstarbeiten in unserem Wald geplant sind – Bäume sind in großer Zahl markiert und Wege für Forstmaschinen geschottert worden.“
Gunnar Heyne, Amtsleiter der Berliner Forsten, antwortete: „Ihre Sorgen um den Frohnauer Wald und Ihre Bedenken um die geplanten Waldpflegemaßnahmen nehme ich sehr ernst […] Um Leib und Leben unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schützen, werden die sehr gefährlichen Fällarbeiten überwiegend von modernen Maschinen übernommen. Um weitere Fragen und Anliegen zu klären, biete ich Ihnen eine Begehung vor Ort an.“
Diese Begehung Ende September konnte die Bedenken jedoch nicht ausräumen. Zarah Bauer aus Hermsdorf startete deshalb Anfang November eine Petition gerichtet an die BVV, die Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz sowie den Leiter der Landesforstverwaltung: „Die Berliner Forsten verfolgen einen besorgniserregenden Plan. Noch für diese Saison planen die Verantwortlichen großflächigen Holzeinschlag im Frohnauer Wald im Nordwesten Berlins“, heißt es in der Petition. „Wir befürchten eine langfristige Zerstörung unseres Waldes und stellen uns diesem Vorhaben in den Weg […].“
Initiatoren und Anhänger der Petition riefen am 4. Dezember dazu auf, an der Führung mit dem Biologen Lars Lachmann teilzunehmen.
Dabei wurden die aktuellen und geplanten Waldpflegemaßnahmen rege diskutiert.
Die Sorge der Bürger gilt den großflächigen Abholzungs-Plänen: Wenn die Ausdünnung des schützenden Kronendaches durchgeführt wird, wird die Gefahr der Austrocknung der jungen nachwachsenden Bäume gesehen. Dies bedeute eine zusätzliche Gefährdung der Wurzeln durch Verringerung des Grundwassers. Dann müssten sehr teure Bewässerungsmaßnahmen durchgeführt werden, zum Schutz gegen Damwild-Fraß auch Einzäunung. Ob dann wohl zur Kostendeckung zukünftig Eintritt für das „Waldbaden“ gefordert werden müsste?
kbm
-3000.jpg)
Lars Lachmann (r.) mit Anne und Helmut Franz Karlshorst Fotos (2): kbm
Mehr zur Online-Petition unter: