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Böser Besuch von Ylenia, Zeynep und Antonia

Bezirk – Umgeknickte Bäume, abgedeckte Dächer, defekte Autos – innerhalb von fünf Tagen trieben drei gewaltige Stürme mit Orkanböen bis zu 160 Stundenkilometern in Berlin ihr Unwesen. In diesem Zeitraum bewältigte die Berliner Feuerwehr rund 4.000 Einsätze. Es war nach Angaben der Feuerwehr-Pressestelle der einsatzreichste Ausnahmezustand zum Wetter in der Geschichte der Berliner Feuerwehr.

Autofahrer in und um Tegel mussten vom 17. bis 21. Februar viel Geduld mitbringen: Am Eckgebäude Berliner/Ecke Veitstraße hatten sich Dachziegel gelöst. Aufgrund dieser Gefahr wurde die Berliner Straße zwischen Am Borsigturm und Veitstraße stadtauswärts gesperrt, der Verkehr über Am Borsigturm und Medebacher Weg umgeleitet. Das Chaos war perfekt, als die meisten Autos wieder in die Veitstraße bogen und an der Kreuzung nur rechts abbiegen durften – also die Umleitungsrunde erneut fahren mussten. Der gesamte Verkehr suchte sich nun bis Montagmorgen in den darauffolgenden Tagen ihren Weg durch die Tegeler Kopfsteinstraßen Medebacher Weg, Treskow- und Brunowstraße.

25 THWler im Einsatz

Auch der Ortsverband Berlin Reinickendorf des Technischen Hilfswerks (THW) war im Einsatz – am 19. Februar mit 25 Einsatzkräften bis etwa 18 Uhr. „Danach lösten wir die Helferinnen und Helfer der beiden Bergungsgruppen durch eigene frische Kräfte wieder ab“, erklärt Markus Schneid, Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit vom THW Reinickendorf. „Meist waren es Bäume, die umgefallen waren oder drohten, auf Wege, Straßen oder Häuser zu fallen. Hinzu kamen lose Bauteile, die entfernt oder gesichert werden mussten.“

Der Tegeler Forst gleicht nach den Stürmen einem Hindernisparcours. Umgefallene Bäume versperren die Wege. „Die Forstamtsmitarbeiter sind pausenlos im Einsatz für die unmittelbare Gefahrenabwehr“, erklärt Derk Ehlert von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, Bereich Naturschutz und Landschaftsplanung. Ehlert warnt dringend davor, den Wald in den nächsten Tagen zu betreten, da immer noch Äste herabfallen und Bäume umstürzen können. „Wenn das getan ist, kommt als nächster Schritt die Schadenanalyse. Allerdings kann ich schon jetzt sagen, dass wir eine so heftige Abfolge von Stürmen so noch nicht erlebt haben.“

fle

Dachdecker wie hier in Tegel hatten alle Hände voll zu tun, die herausgefallenen Dachziegel wieder einzusetzen. (Foto: fle)


Ein Ast zerstörte die Heckscheibe dieses Fahrzeugs in der Schlieperstraße, das Fenster wurde mit einer Plastikplane abgedeckt. (Foto: fle)

Inka Thaysen

Ursprünglich beim Radio journalistisch ausgebildet, bin ich seit Ende 2018 für den RAZ Verlag tätig: mit redaktionellen sowie projektkoordinativen Aufgaben für print, online, Social Media und den PR-Bereich.