Gespinste in den Zweigen eines Buschs, ähnlich Spinnweben-Haufen.

Gespinste gespenstisch, aber nicht gefährlich

Verwechslung mit gefährlichem Eichenprozessionsspinner

Bezirk – Anlässlich diverser Bürger-Anfrage möchte das Reinickendorfer Straßen- und Grünflächenamt über ein momentanes Naturphänomen aufklären: die gespinstartigen Netze, die in vielen Parks und Grünanlagen zu finden sind und Menschen ihrer örtlich schieren Menge Sorgen bereiten. Es handele sich hierbei nicht um das Werk des für Menschen gefährlichen Eichenprozessionsspinners, sondern um das der sogenannten Gespinstmotte, einer Nachtfalter-Art.

Julia Schrod-Thiel, die Bezirksstadträtin für Ordnung, Umwelt und Verkehr, informiert: “Gespinstmotten sind zirka 10 Millimeter große Schmetterlinge, die ihre Eier im Juli und August an Zweigen ablegen. Die Raupen schlüpfen im Herbst und überwintern. Ab April beginnen sie an austreibenden Sträuchern und Bäumen zu fressen und ab Anfang Mai bauen sie ihre gespinstartigen Netze, um sich vor Fressfeinden und den Witterungsbedingungen zu schützen.”

Für den Menschen stellen Motto und Netze kein Risko dar. Befallene Gehölze seien in ihrer Vitalität zwar eingeschränkt, aber bleibende Schäden blieben meist aus. Natürliche Feinde der Motten sind andere Insektenarten und bestimmte Vögel.

Inka Thaysen

Ursprünglich beim Radio journalistisch ausgebildet, bin ich seit Ende 2018 für den RAZ Verlag tätig: mit redaktionellen sowie projektkoordinativen Aufgaben für print, online, Social Media und den PR-Bereich.