TC Frohnau – da mag sich mancher wundern. Etwa ein neuer Verein? Mitnichten, der Tennisclub Frohnau ist bereits 104 Jahre alt, hat sich aber vor zwei Jahren von Tennisvereinigung (TV) in Tennisclub (TC) Frohnau umbenannt. Der Inhalt wie das äußere Erscheinungsbild allerdings sind unverändert. Das schmucke Clubhaus im englischen Landhausstil macht die Anlage am Poloplatz zu einer der schönsten in ganz Berlin. In diesem Jahr feiert es seinen 40. Geburtstag, eingeweiht wurde es 1985, als ein gewisser Boris Becker erstmals das Turnier in Wimbledon gewann.
1921 wurde die TV Frohnau gegründet, heute gehören dem Verein 800 Mitglieder an. Bereits 1906 hatte Fürst Henckel von Donnersmarck ein großes Areal erworben, auf dem die Gartenstadt Frohnau entstehen sollte. Und neben einem Polo- und einem Fußballplatz gehörte auch eine Tennisanlage dazu. Schon 1912 gab es sechs Plätze und ein kleines Vereinsheim. 1950 gründete Dr. Rudolf Neumann den Verein neu. 1975 kam ein siebter Platz dazu, 1978 eine feste Halle mit zwei Plätzen, nun konnte auch im Winter gespielt werden. Weitere elf Jahre später wurde zusätzlich eine Traglufthalle mit zwei Courts installiert, die 2014 von einer Dreifelder-Halle abgelöst wurde. Und als ersten seiner Art in Deutschland baute man 2012 einen Midcourt, der in seinen Abmessungen etwas kleiner ist und für jüngere Spieler gedacht ist.
2017 kam ein neuer Fitnessraum mit Zugang zum Gymnastikraum hinzu. Und man ging mit der Zeit, führte 2018 ein Online-Platzbuchungssystem für Außen- und Hallenplätze ein. Der neueste Clou ist eine Flutlichtanlage auf Platz 7, die kürzlich in Betrieb genommen wurde. Das Flutlicht wird über einen Münzautomaten für eine Stunde angeschaltet. Um 22 Uhr aber ist mit Rücksicht auf die Nachbarn Feierabend. Großer Beliebtheit erfreut sich seit vielen Jahren der immer über Pfingsten ausgetragene Jugend-Nordpokal, der in diesem Jahr zum 38. Mal vom 5. bis zum 9. Juni ausgetragen wird.
Vielleicht noch beliebter insbesondere bei den Gourmets unter den Mitgliedern ist die ausgezeichnete Küche, die im Clubrestaurant angeboten wird. Seit 2012 führt Jörg Richter das „Tie-Break“ und bewirtet engagiert, einfallsreich und qualitätsorientiert mit seinem Team die Mitglieder und deren Gäste. Sein Gänsebraten in der Vorweihnachtszeit hat einen legendären Ruf und spezielle Themenabende wie der Bayerische und Wiener Heurigen-Abend, Eisbeinessen oder der Start des Beaujolais-Primeur runden das Angebot ab. Anmeldungen dazu sind übrigens unumgänglich. Na dann: Guten Appetit!