Bezirk – Für Politiker gibt es keine Stellenausschreibungen, sie werden von ihrer Partei nominiert. Gäbe es eine als Bezirksstadtrat für Schule, Bildung und Kultur, hätte Katrin Schultze-Berndt sowohl im Bereich berufliche Qualifikation als auch im politischen Engagement 100 Punkte.
Die gebürtige Reinickendorferin studierte nach einem Abschluss als Diplom-Verwaltungswirtin an der Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege Deutsch und Mathematik im Studiengang Amt des Studienrats an der TU Berlin. Schon in der Studienzeit vertrat sie ihre Partei CDU von 1992 bis 1995 als Bürgerdeputierte für Bildung und Kultur und ab 1995 als Bezirksverordnete in der Reinickendorfer BVV, bevor sie 1999 ins Abgeordnetenhaus von Berlin und 2006 im Bezirksamt in den Traumjob als Bezirksstadträtin für Schule, Bildung und Kultur gewählt wurde.
Zehn Jahre lang prägte sie diese drei ineinandergreifenden Bereiche. Jeder Schüler soll passend zu seinen Fähigkeiten das beste Angebot erhalten, Kultur und Bildung offen und erschwinglich für alle sein. Bei der Neuordnung des Bezirksamtes vor fünf Jahren wurden die Zuständigkeiten nach dem Wahlergebnis neu zugeschnitten, der Bereich Schule mit Sport gekoppelt, die Abteilung Bauen mit dem Bezirksbürgermeister aufgeteilt. Zusätzlich zum Bildungs- und Kulturbereich wurde Katrin Schultze-Berndt als Baustadträtin für Straßen und Grünflächen sowie öffentliche Bauten verantwortlich. Ihr sind Bürgernähe und Transparenz bei den schwierigen Abstimmungen wichtig, ebenso wie die gute Abstimmung in den Berliner Bezirken. In der Schulbauoffensive des Landes Berlin trägt sie Verantwortung für den Regional-Verbund Berlin-Nord-West (Reinickendorf, Spandau, Charlottenburg, Wilmersdorf und Mitte). Weitere Parteiämter waren von 2017-19 der stellvertretende Landesvorsitz sowie seit 20 Jahren der Vorsitz im Ortsverband Frohnau.
Künftig wird sie sich aus der Politik zurückziehen und neue Schwerpunkte, darunter nicht zuletzt bei der Familie, setzen. Ehemann Jürn Jakob Schultze-Berndt beendet nach 29 Jahren seine Parlamentsarbeit für die CDU als Fraktionsvorsitzender in der BVV und im Abgeordnetenhaus von Berlin, in das er zuletzt 2016 mit 40,5 Prozent (Berlin 17,6 Prozent) gewählt wurde. Nach der Abgabe des Mandates wird er seine Tätigkeit in einer international tätigen Sicherheitsfirma, die er zur Wahrung seiner Unabhängigkeit aufrechterhalten hatte, nun mit ungeteilter Aufmerksamkeit weiter ausüben. kbm