Impfen statt Fliegen am TXL

Berlin/Tegel – Demnächst gibt es am ehemaligen TXL wieder Aufrufe, dann heißt es aber nicht „Letzter Aufruf“, sondern „Der Nächste bitte…!“ Das alte Terminal C wird derzeitig zu einem Impfzentrum umgebaut. Recht bald sollen hier Menschen aufgerufen werden, die sich gegen Covid-19 impfen lassen werden.

Die Eröffnung war eigentlich für Mitte Dezember geplant. Noch ist jedoch nicht sicher, wann mit der Lieferung des Impfstoffs gerechnet werden kann. Mit 900.000 Impfdosen habe Berlin im Dezember gerechnet. „In 2020 wird, Stand jetzt, wahrscheinlich mit weniger gestartet werden“, zitiert die B.Z. Moritz Quiske, den Sprecher der Senatsverwaltung für Gesundheit.

Aber sobald der Impfstoff zur Verfügung steht, dann sollte es zügig losgehen können. Dann kann auch am einstigen Terminal C des Tegeler Flughafens gegen Covid-19 geimpft werden.

Der Umbau des Terminals liegt in den Händen des Projektleiters Albrecht Broemme, dem ehemaligen Chef der Berliner Feuerwehr, der auch lange Präsident des Technischen Hilfswerks war. Im Frühjahr bekam Broemme bereits vom Senat den Auftrag, das Corona-Notfallkrankenhaus im Berliner Messezentrum aufzubauen. In der Messehalle 11 ist jetzt ebenfalls ein Impfzentrum entstanden. Weitere Berliner Impf-Standorte sind: Erika-Heß-Eisstadion, Velodrom, Arena Berlin und der Flughafen Tempelhof. Täglich von 9 bis 19 Uhr sollen die Impfzentren geöffnet sein. Und nach Möglichkeit sollen täglich 20.000 der 3,8 Millionen Berliner einen immunisierenden Piekser erhalten.

Mit eine der wichtigsten Aufgaben ist es, Personal für die Impfzentren zu finden. Laut Kassenärztlicher Vereinigung (KV) werden zur Durchführung der Impfungen weiterhin noch dringend Ärztinnen und Ärzte gesucht. Die sechs Impfzentren werden (nach deren Fertigstellung) von den Berliner Hilfsorganisationen Arbeiter-Samariter-Bund, Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter-Unfall-Hilfe und Malteser Hilfsdienst betrieben. Hier noch ein paar Fakten zur Vorgehensweise:

Impfablauf und Impfstoff

Wer wird zuerst geimpft? Zuerst an die Reihe kommen sollen Menschen mit einem hohen Erkrankungsrisiko. das heißt, vor allem Ältere und diejenigen mit Vorerkrankungen. Dann die, die sich um genau solche Menschen kümmern: Ärzte, Krankenschwestern, Pfleger. Und dann diejenigen, die das gesellschaftliche Leben aufrechterhalten, wie Polizisten, Lehrer, Feuerwehrleute.

Was kostet die Impfung?

Der Impfstoff wird für alle Menschen in Deutschland kostenfrei sein. Bund, Länder, die gesetzlichen sowie die privaten Krankenkassen tragen die Kosten.

Kann man einfach zum Impfzentrum gehen?

Nein. Geimpft wird nur auf Einladung. Geplant ist zunächst, dass Krankenkassen oder die Einwohnermeldeämter Einladungen ausstellen.

Was wird geimpft?

In allen Impfzentren wird erst einmal nur der mRNA-Impfstoff von BioNTech verwendet. Das Vakzin wird (an einem geheimen Ort) in Super-Kühlschränken bei minus 70 Grad gelagert. In den Impfzentren wird es aufgetaut, normal gekühlt, dann kann es auf Spritzen aufgezogen und zügig verabreicht werden.

Bis wann wird geimpft?

Zum Sommer 2021 sollen die Impfzentren – so die Planung – wieder abgebaut werden. Niedergelassene Ärzte können dann übernehmen und in den Praxen impfen.

Inka Thaysen

Ursprünglich beim Radio journalistisch ausgebildet, bin ich seit Ende 2018 für den RAZ Verlag tätig: mit redaktionellen sowie projektkoordinativen Aufgaben für print, online, Social Media und den PR-Bereich.