RAZ. Ein Begriff. Zwei Medien.

eine Gruppe von sehcs Menschen steht in einem Raum
(hinten, v.l.): Dr. Carsten Benke (Bürgerverein), Mathias Meichsner (Bürgerinitiative), Dr. Joachim Deutschmann (BV), (vorn, v.l.): Thomas Rost, Erich Bürck, Dr. Cornelia Gumbel (BI) Foto: kbm

Kompromiss gefunden

Bürger engagierten sich erfolgreich für die Senheimer Straße

Frohnau – Es begann im Frühjahr mit der Gründung einer Bürgerinitiative und endete am 3. Dezember im BVV-Saal des Rathauses mit der symbolisch ausgestreckten Hand der Verantwortlichen. Entsprechend einer Planung aus dem Jahr 2017 sollte für ein Straßenbau- und Entwässerungskonzept ein Straßenzug mit vier Alleen rund um den Lesserpark komplett umgebaut und dafür eine Vielzahl gesunder Alleebäume gefällt werden.

Kritik und Kompromiss: Die Senheimer Straße bleibt grün

Nach dem Kahlschlag im ersten Bauabschnitt Schönfließer Straße protestierten die Anwohner des zweiten Bauabschnittes Senheimer Straße mit fachlicher Unterstützung des Bürgervereins Frohnau gegen die Fällung von über 80 gesunden Alleebäumen. Das Bezirksamt öffnete sich nach längerem Zögern schließlich den Bürgerargumenten und korrigierte die Planung (die RAZ berichtete). Am 2. Dezember wurde das Ergebnis der Umplanung vorgestellt. Bezirksstadträtin Julia Schrod-Thiel, Sascha Braun, Amtsleiter Straßen und Grünflächen, und Fachbereichsleiter Jörg Schneegass erläuterten die Umplanung, die nun einem deutlich pragmatischeren Ansatz folgt.

Neue Planung: Mehr Bäume bleiben erhalten

Danach entfällt die ursprünglich geplante aufwändige Verschiebung des Straßenquerschnitts nach Osten, sodass die östliche Reihe der Alleebäume verschont bleibt. Lediglich zwei Bäume sind laut neuem Baumgutachten unstrittig nicht mehr erhaltungsfähig. Neun weitere Bäume auf beiden Straßenseiten erscheinen dem Bezirksamt durch die kommenden Baumaßnahmen als gefährdet. Dies allerdings blieb die einzige kontrovers diskutierte Frage.

Bürgerbeteiligung und Zusagen

Der Bürgerverein erhielt die Zusage, dass die Kreuzungen barrierefrei gestaltet werden, Neupflanzungen nur noch mit der historischen Baumart Ahorn erfolgen und ein Zebrastreifen an der Ecke Markgrafenstraße zur Schulwegesicherheit geprüft wird. Es bestand weitgehend Einigkeit, dass nun für die Erreichung der Hauptziele Feuerwehrerschließung, Alleesicherung, Regenwasserversickerung und Denkmalschutz ein tragfähiger Kompromiss gefunden wurde.

Der nächste Schritt: Genehmigung im Januar

Die Weitergabe der Ergebnisse an den Hauptausschuss des Senats soll im Januar erfolgen. Obwohl keine Mehrkosten entstehen, ist eine Genehmigung von dort erforderlich. Wenn alles planmäßig läuft, könnte im August 2025 mit den Bauarbeiten begonnen werden und im Sommer 2026 abgeschlossen sein.

Blick in die Zukunft: Mehr Mitsprache für Bürger

Eine wichtige Aussage der Bezirksamtsvertreter war deren Zusage, künftig die Bürger umfangreicher an Planungen zu beteiligen. Bürgerverein und Bürgerinitiative sagten zu, auch die Anwohner der nächsten beiden Bauabschnitte Markgrafen- und Gollancz-Straße bei Problemen zu unterstützen.



Karin-Brigitte Mademann