Märkisches Viertel – Dort, wo sich einmal der Brunnenplatz, ein Studentenwohnheim mit Geschäftszeile und ein großer Parkplatz befanden, klafft seit mehr als zweieinhalb Jahren ein riesiges Loch. Das Märkische Zentrum ist eine einzige Baustelle, und die Anwohner haben ständig den Bauzaun vor Augen.
Das ursprüngliche Bauvorhaben
Das Märkische Quartier sollte Ende 2023 fertiggestellt sein, doch noch ist nicht viel geschehen. 80.000 – das war die Zahl, die im Märkischen Viertel über Jahre in aller Munde war. Sie steht für 80.000 Quadratmeter Fläche, auf der – zwischen Wilhelmsruher Damm und Senftenberger Ring – das Großprojekt Märkisches Quartier entstehen sollte. Geplant waren eine Markthalle mit Einzelhandel, Arztpraxen und Büros. Im Zentrum sollte ein Hochhaus mit 330 Wohnungen und einer Kita mit 130 Plätzen entstehen.
Geplante Umstrukturierung des Projekts
Das dazugehörige Konzept wurde seit 2016 entwickelt, alle Stakeholder waren eingebunden, die Genehmigungsplanungen erwirkt, die Baufreiheit geschaffen. All das war bis Anfang 2021 erreicht.
Doch nun haben sich die Pläne komplett verändert. Wie diese Veränderungen aussehen, erklärt Ted Walle, Partner & Head of Center Management der Kintyre S&L GmbH: „Die gesamte bisherige Planung wurde grundlegend überdacht und eine komplett neue Konzeption erarbeitet, da sich die Markt- und Rahmenbedingungen geändert haben. Der größte Unterschied besteht darin, dass es keine geschlossenen Centerstrukturen mehr geben wird. Auch eine Markthalle und ein Dachgarten sind nicht mehr in den Planungen enthalten. Zudem wird es weniger neue Tiefgaragenstellplätze geben.“
Mehr Wohnungen statt Markthalle
In der Neuplanungskonzeption seien nun einzelne Wohngebäude mit Einzelhandel im Erdgeschoß und ab dem ersten Obergeschoss großflächiger Wohnungsbau beinhaltet. „Das bedeutet eine signifikante Erweiterung der Anzahl der Wohnungen, als bisher“, fügt Walle hinzu. Zudem seien großzügige Grün- und Freiflächen, Plätze und Einkaufsstraßen zwischen den Wohngebäuden, neue Tiefgaragen unter den Wohngebäuden und Wohngebäude mit begrünten Innenhöfen und Dächern vorgesehen.
Zeitplan für die weitere Entwicklung
„Die Abstimmung mit den betreffenden Ämtern laufen auf Hochtouren, erst wenn die Bauantragsrahmenbedingungen final bestätigt sind, können wir konkretere Aussagen zu Anzahl und Umfang von Wohnungen, Einzelhandel & Co. machen“, sagt Walle. „Wir gehen nun davon aus, dass ein Bauantrag noch in diesem Jahr genehmigt wird und planen aktuell den Baubeginn zum vierten Quartal 2025.“