Märkisches Viertel – Der 14. November war ein großer Tag für den Campus Hannah Höch an der Finsterwalder Straße. Schülerinnen und Schüler der reformorientierten Ganztagsschule, benannt nach der bekannten Berliner Malerin und Grafikerin, konnten gemeinsam mit den Lehrkräften die neuen Außenanlagen in Betrieb nehmen. Die Anwesenheit der Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner sowie die Präsenz vier weiterer Stadträte unterstrich die Bedeutung des Events. Bemerkenswert und in der Stadt nicht alltäglich: Die Baumaßnahmen wurden einige Wochen früher fertiggestellt, als ursprünglich geplant.
„Cool und krass“
Reinickendorfs oberste Kommunalpolitikerin machte in ihrer einführenden Rede deutlich, worum es an diesem Tag gehen sollte. „Die Kinder sind die eigentlichen Stars“, befand Demirbüken-Wegner. Denn Kinder und Jugendliche wirkten an der Gestaltung ihrer Frei- und Freizeitflächen mit. Es gab mehrere Workshops, in denen Ideen zu Spiel- und Sportgeräten, zur Bepflanzung sowie zur Farbauswahl von Mobiliar gesammelt wurden. „Cool und krass“, lautete dann auch in der heute gängigen Jugendsprache der Kommentar eines Schülers, als er das Mikrofon spontan überreicht bekam.
Biodiversität im Fokus
Die Kids blieben aber nicht auf sich gestellt, bekamen vielmehr fachkundige Unterstützung bei der Umsetzung. Die Berliner Firma Bacher Landschaftsarchitekten wurde mit der Realisierung beauftragt. Es galt, rund drei Hektar Fläche neu zu interpretieren, wusste Rebecca Rößler, hauptverantwortliche Architektin, zu berichten. Das Gelände sei heterogen, stark verschachtelt, analysierte sie im Gespräch die nicht ganz einfache Aufgabenstellung. „Wir haben viel gepflanzt, dabei auf bestehende Vegetation Rücksicht genommen, zudem Zäune weggenommen, Laufwege geöffnet“, so Rößler wörtlich. Biodiversität lautete die Devise, verwirklicht durch Wildkräuterwiesen, Stauden und Gehölzbeete.
Große Kletteranlage als Highlight
Highlight und wohl auch eine Art zentraler Treffpunkt dürfte die große Kletteranlage mit großer Rutsche werden. Sie war bereits am Einweihungstag stark frequentiert. Drumherum gab und gibt es weiteres zu entdecken: Ruhebereiche fürs Pausenbrot, eine Handyzone mit Stehtischen, Rollerskatebahn, Tischtennisplatten sowie Flächen für Fußball, Basketball und Beachvolleyball säumen die Gebäudeensembles in lockerer Anordnung.
1,4 Millionen Euro Kosten
Die Kosten für die gesamten Maßnahmen beliefen sich auf knapp 1,4 Millionen Euro. Sie wurden aus dem Bund-Länder-Städtebauförderprogramm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ zur Verfügung gestellt. „Wir haben ein Stück dazu beigetragen, dass das Märkische Viertel ein wenig lebenswerter wird“, konnte Christian Petermann von der zuständigen Senatsverwaltung nicht ganz ohne Stolz feststellen. Rund 47 Millionen Euro flossen bereits im Rahmen des Programms in das MV, das eines der 16 geförderten Berliner Stadtquartiere ist.