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Traumabewältigung der SPD?

Bezirk – Die Wahl von Uwe Brockhausen zum Rathaus-Chef lief reibungslos. Bei der CDU dagegen lief es nicht rund: Nach den gescheiterten Wahlgängen für die Kanditatin Emine Demirbüken-Wegner für das Amt der stellvertretenden Bezirksbürgermeisterin und neuen Sozialstadträtin herrschte bei der CDU Aufruhr.

Die Fraktion verließ aufgebracht den Saal. Noch am gleichen Abend gab die CDU eine Mitteilung heraus: „26 Jahre lang hat die CDU den Bezirk verantwortungsvoll geführt. In all den Jahrzehnten geschah dies mit wechselnden Mehrheiten und immer mit Blick auf das Wohl der Reinickendorfer. Kaum hat die SPD-geführte Ampelkoalition im Bezirk das Heft des Handelns in die Hand genommen, wird dieser Weg des gemeinsamen Miteinanders für die Reinickendorfer Bürger verlassen“, empörte sich Marvin Schulz.

„Unsere Kandidaten, die Expertise in Verwaltungsarbeit, Personal- und Budgetverantwortung haben, sind bestens qualifiziert […] Wir setzen jetzt darauf, dass die Mitglieder der BVV Reinickendorf ihrer demokratischen Verpflichtung nachkommen und die Bedürfnisse der Reinickendorfer wieder in den Fokus nehmen.“

Auch der ehemalige Bezirksbürgermeister Frank Balzer, MdA und Kreisvorsitzender der CDU Reinickendorf, hielt mit seiner Empörung nicht hinterm Berg: „Die Entscheidung zur Nichtwahl von Emine Demirbüken-Wegner als stellvertretende Bezirksbürgermeisterin ist nicht anhand objektiver Kriterien getroffen worden, sondern stellt eine persönliche Traumabewältigung einzelner SPD-Politiker dar. […] Sie haben Reinickendorfs Bürgern damit keinen Dienst erwiesen.“

Am 8. Dezember findet die dritte BVV-Sitzung statt. Die Wahl dreier Bezirksstadträte aus den Reihen der CDU steht noch an. red

Inka Thaysen

Ursprünglich beim Radio journalistisch ausgebildet, bin ich seit Ende 2018 für den RAZ Verlag tätig: mit redaktionellen sowie projektkoordinativen Aufgaben für print, online, Social Media und den PR-Bereich.