Herr Bürgermeister, zuallererst Gratulation zum neuen Amt, verbunden mit der Frage, wie Sie die Umstände der Wahl sehen?
Vielen Dank. Ich habe mich sehr über die Wahl gefreut. Dies war für mich persönlich ein wirklich bewegender Moment. Als neuer Bezirksbürgermeister stelle ich mich sehr gerne den kommenden Herausforderungen für unseren Bezirk. Mit der Konstituierung des Bezirksamtes ist bereits am gleichen Abend die Arbeitsfähigkeit des neuen Bezirksamtes hergestellt worden. Ich habe bedauert, dass nicht noch weitere Bezirksstadträte der CDU gewählt werden konnten und hoffe, dass das Bezirksamt in Kürze vollständig besetzt sein wird.
Was waren Ihre Beweggründe für die Kandidatur?
Ich habe aus Überzeugung kandidiert mit dem Wunsch, gemeinsam mit vielen Menschen für eine gute Zukunft unseres Bezirkes zu arbeiten. Denn dies eine sehr wichtige und weit über die alltägliche kommunalpolitische Arbeit hinausgehende Entscheidung für die Zukunft. Wer als Bezirksbürgermeister die Verantwortung übernimmt, der muss seinen Bezirk kennen und bereit sein, zur Lösung der vielen kleinen und großen Probleme hart zu arbeiten.
Die Leser möchten wissen, wer ist der Mensch, der für die nächsten fünf Jahre die Verantwortung im Bezirksamt übernimmt.
Ich bin 58 Jahre alt, in Reinickendorf aufgewachsen und zur Schule gegangen. Nach der ersten und zweiten juristischen Staatsprüfung habe ich mich für den öffentlichen Dienst entschieden, da für mich die Verantwortung für unser Gemeinwesen und die Gestaltung der Lebensverhältnisse immer im Vordergrund stand. Bis zur Wahl zum Reinickendorfer Bezirksstadtrat vor 10 Jahren habe ich den Rechtsbereich der für Stadtentwicklung zuständigen Senatsverwaltung geleitet. Im Jahr 2016 wurde ich von der Bezirksverordnetenversammlung zum Stellvertretenden Bezirksbürgermeister gewählt und habe als Stadtrat die Verantwortung für die Bereiche Wirtschaft, Integration, Gesundheit und Soziales übernommen. Dies waren sehr spannende aber auch herausfordernde Jahre.
Welche Herausforderungen sehen Sie für Reinickendorf?
Wir müssen in den nächsten Jahren auch in unserem Bezirk zukunftsweisende Entscheidungen treffen. Wir müssen unseren Beitrag dafür leisten, dass der Klimawandel gestoppt wird, die Verkehrs- und Mobilitätswende auch in unserem Bezirk so organisiert wird, dass alle Bürgerinnen und Bürger unabhängig vom Geldbeutel mobil bleiben können, und dass wir den notwendigen Wandel sozial gestalten. Wir brauchen mehr bezahlbaren Wohnungsraum, wir brauchen eine erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung, die für gute Arbeit und Nachhaltigkeit steht.
Welches sind die wichtigsten Aufgaben?
Wir brauchen klare Vorstellungen, wie wir unseren Bezirk ausrichten wollen und müssen. Dafür brauchen wir ein starkes Rathaus, eine moderne, digitale und gut funktionierende Verwaltung. Unser Ziel muss eine gute, serviceorientierte und vor allem bürgernahe Verwaltung sein. Wir müssen bei vielen Dienstleistungen – dies gilt im Übrigen für ganz Berlin – besser werden. Ziel muss es sein, einen soliden Haushalt in unserem Bezirk aufzustellen und gleichzeitig die Weichen für eine nachhaltige, soziale und moderne Zukunft in unserem Bezirk zu stellen.
Welche Möglichkeiten sehen Sie in der Zählgemeinschaft?
Viele wichtige und zukunftsweisende Punkte sind in der gemeinsamen Zählgemeinschaftsvereinbarung, die SPD, Grüne und FDP für die nächsten Jahre in Reinickendorf geschlossen haben, enthalten. Ich freue mich über die neuen Impulse und Ansätze, die unseren Bezirk voranbringen werden. Die Pandemie hat uns leider wieder fest im Griff. Gerade diese Herausforderung zeigt, dass wir Krisen nur gemeinsam lösen und daraus gestärkt hervorgehen können.
Welche Perspektive sehen Sie?
Als Reinickendorfer Bezirksbürgermeister möchte ich natürlich die herausragenden wirtschaftlichen Chancen nutzen und unseren Bezirk in allen Bereichen gut und zukunftsweisend aufstellen. Gerade der Blick in die verschiedenen Ortsbereiche lässt mich sehr optimistisch für die Zukunft sein. Ich sage klar: Es ist eine lösungsorientierte, nachhaltige, moderne Politik, die die Bürgerinnen und Bürger in Reinickendorf von uns zu Recht erwarten können.
Herzlichen Dank für das Gespräch.
Interview Brigitte Mademann