Tempo 30 nur nachts

Waidmannslust – Auf dem Waidmannsluster Damm zwischen Einmündung der Dianastraße und dem Oraniendamm gilt Tempo 30. Die Sache hat aber einen Haken: Das Tempolimit gilt nur in den Nachtstunden – aus Lärmschutzgründen. Dass der Lärmschutz höher gewichtet wird als die Sicherheit von Verkehrsteilnehmern wie Radfahrern und Schulkindern, die den Waidmannsluster Damm überqueren müssen, hat Unverständnis und Verärgerung hervorgerufen. Die Initiativen Waidmannslust und Zabel-Krüger-Damm sowie der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) haben sich mit einem offenen Brief an die Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, Regine Günther, gewandt.

„Die Bemühungen für Tempo 30 beim Bezirksamt waren erfolglos, die Anträge für Radverkehrsanlagen auf dieser Hauptstraße wurden von der BVV abgelehnt“, heißt es in dem Schreiben. Die Anordnung von Tempo 30 in den Nachstunden sei ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Aber die Begründung, dass Lärmschutz in der Nacht offensichtlich höher zu bewerten sei als die Verkehrssicherheit für ungeschützte Verkehrsteilnehmer am Tag, sei ein Schlag ins Gesicht aller, die sich hierfür einsetzten. „Wir haben bereits zwei getötete Radfahrende an Reinickendorfer Hauptstraßen in diesem Jahr. Wir fordern Sie und Ihre Behörde auf: Sorgen Sie endlich für sicheren Verkehr auf dem Waidmannsluster Damm!“

Unterstützt wird diese Forderung von den Fraktionen der SPD, der Linken und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in der BVV Reinickendorf. red

Inka Thaysen

Ursprünglich beim Radio journalistisch ausgebildet, bin ich seit Ende 2018 für den RAZ Verlag tätig: mit redaktionellen sowie projektkoordinativen Aufgaben für print, online, Social Media und den PR-Bereich.