Sauber ist nicht immer rein

Bezirk – Berliner Schulen haben mit vielen Problemen zu kämpfen, die Schulreinigung ist eines davon. Covid-19 und die erhöhten hygienischen-Anforderungen haben die Lage noch verschärft. Das Bündnis aus „Schule in Not“ und den drei Gewerkschaften verdi, GEW und IG BAU fordern daher die Rekommunalisierung der Schulreinigung.

In Reinickendorf sorgte die Initiative mit einem Einwohnerantrag dafür, dass sich die Bezirksverordnetenversammlung mit der Thematik auseinandersetzte (die RAZ berichtete). In anderen Berliner Bezirken wie Charlottenburg-Wilmersdorf, Friedrichshain-Kreuzberg, Neukölln, Pankow, Steglitz-Zehlendorf, Tempelhof-Schöneberg haben die Bezirksverordnetenversammlungen einem entsprechenden Antrag zugestimmt. Der Bezirk Reinickendorf hat ihn jetzt abgelehnt.

Die Initiative bedauert diesen Beschluss. Noch bedauerlicher sei es aus Sicht der Initiative jedoch, dass sich bezüglich des Themas keine Bewegung im Bezirk abgezeichnet hätte. Während des ganzen Prozesses wäre mehr Energie in die Verteidigung der jeweiligen Standpunkte gesteckt worden, anstatt in eine Zusammenarbeit für die Sache, hält die Initiative fest.

In der Bezirksverordnetenversammlung vom Juni habe der zuständige Stadtrat Tobias Dollase erklärt, es gäbe keine Probleme mit der Schulreinigung. Die Initiative trug Mängel in 14 Reinickendorfer Schulen zusammen. „Es kam uns aber gar nicht auf eine Beweisführung an“, sagt Christian Biadacz, Mitglied und Unterstützer der Bürgerinitiative im Bezirk Reinickendorf und Gesamtelternvertreter an der Bettina-von-Arnim-Schule. „Wir wollten nur zeigen, dass es Missstände, die in anderen Bezirken schon bewiesen waren, auch in Reinickendorf geben musste, da in allen Bezirken dieselben Firmen angemietet werden.“

Die Position von „Schule in Not“ ist, dass der Beschäftigungsstatus der Reinigungskräfte essentiell ist. „Die Reinigungskräfte sind die, die vor Ort putzen. Ob sie das sehr gut oder eben nur oberflächlich machen, ist das Ergebnis von Wertschätzung, Qualifizierung, Bezahlung und ihrer Integration ins Schulleben“, so Biadacz.red

Inka Thaysen

Ursprünglich beim Radio journalistisch ausgebildet, bin ich seit Ende 2018 für den RAZ Verlag tätig: mit redaktionellen sowie projektkoordinativen Aufgaben für print, online, Social Media und den PR-Bereich.