Mega-Tanklöschfahrzeug adé

Tegel – Kurz vor dem großen Abschied kam noch ein Einsatz rein: Als Anfang November an der Rue Charles Calmette mehrere Polizeiautos brannten, waren die Kräfte der TXL-Flughafenfeuerwehr schnell zur Stelle und unterstützten die Landesbrandbekämpfer. Im Mai waren sie beigesprungen, als an der Florstraße drei Lagerhallen in Brand standen. „Das beteiligte Tanklöschfahrzeug hat ein besonders großes Fassungsvermögen und einen sehr leistungsfähigen Wasser- und Schaumwerfer“, erklärt Thomas Kirstein von der Berliner Feuerwehr.

Doch mit dem Aus des Flugbetriebs ist diese Unterstützung jetzt weg, auch personell: „Die Werkfeuerwehr hatte am TXL ursprünglich 90 Mitarbeiter“, berichtet Sabine Deckwerth, Sprecherin der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH. 30 von ihnen seien unter dem Doppelbetrieb der Airports bereits zum 26. Oktober zum BER umgezogen: „Die verbliebenen 60 mussten dann bis zum letzten Flug am 8.11. den Betrieb sicherstellen.“ Berliner Feuerwehr und Landesbranddirektor Karsten Homrighausen verabschiedeten sich persönlich.

Was aber bedeutet es, dass neben den Rettern nun auch zwei Löschfahrzeuge, zwei Rettungswagen, eine besonders lange Drehleiter mit Korb und weiteres Spezialequipment nicht mehr im Fuchsbezirk angesiedelt sind? „Tatsächlich hat die Flughafenfeuerwehr nur selten, etwa in absoluten Ausnahmelagen, außerhalb ihres Geländes unterstützt; die Berliner Feuerwehr ist sehr leistungsfähig“, betont Thomas Kirstein. „Wir sind jetzt im Übrigen auch für das TXL-Areal zuständig, die Einsatzzeiten wurden neu berechnet, und alles geht sich aus. Personalaufstockungen auf umliegenden Wachen gibt es deshalb nicht.“ 2021 sollen Teile der Behörde die Dienstgebäude der bisherigen Tegeler Flughafenfeuerwehr beziehen, führt er aus. „In die Hangars soll perspektivisch die Berliner Feuerwehr- und Rettungsdienst-Akademie Platz finden, die am bisherigen Standort Schulzendorf an ihre Grenzen stößt.“

Wenn jetzt ein Alarm vom TXL-Gelände kommt, geht dieser also bei der Landesfeuerwehr ein. Die auf dem Gelände verbliebene Staffel der Regierungshubschrauber unterdessen sichern Kräfte der Bundespolizei, so Kirstein. Und: „Der Kommunikationsweg – bis zum BER in Brandenburg – mag etwas weiter sein. Aber Feuerwehr macht nicht an Landesgrenzen Halt.“

ith

Inka Thaysen

Ursprünglich beim Radio journalistisch ausgebildet, bin ich seit Ende 2018 für den RAZ Verlag tätig: mit redaktionellen sowie projektkoordinativen Aufgaben für print, online, Social Media und den PR-Bereich.