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Zugesperrt und abgeschnitten in Hermsdorf

Hermsdorf – Am 19. April begannen die Bauarbeiten in der Burgfrauenstraße zur Asphaltsanierung. Die RAZ sprach mit einem der Betroffenen. Bernd Peterhänsel, der sich seit Jahren für die Verbesserung des Wohnumfelds engagiert, spricht über Auswirkungen für die Anwohner.

Vor zwei Jahren wurde im Verkehrsausschuss die Sanierung Ihrer Wohnstraße besprochen, für die Sie eine Verbesserung der Fußgängerbereiche vorschlugen. Als vorbeifahrender Autofahrer erkennt man das Problem der engen Gehwege nicht, Nutzer der Gehwege hingegen deutlich. Es stehen 1,15 und 2,25 Meter auf den halbseitig beparkten Gehwegen zur Verfügung.

Wie war die Antwort der Baustadträtin?

Spürbar ablehnend. Tenor: Seid froh, dass die Straße saniert wird. Anwohner und Lebensqualität waren kein Thema.

Die BVG muss die Buslinien 220, N20 und 326 umleiten. Welche weiteren Einschränkungen sind denkbar?

Alle Autos müssen von der Straße und von den Grundstücken, sofern man das Auto benötigt; längere Wege dorthin, Lärm und Staubentwicklung sowie Erschütterungen.

Wann wurden die Anwohner durch das Bezirksamt informiert?

Neun Tage und 11 Tage vor Baubeginn durch die Baufirma. Die Kurzfristigkeit hat uns Anwohner mehr als verärgert.

Wie sind die Parkmöglichkeiten in den schmalen umliegenden Wohnstraßen?

Ja, aber nur wenig. Die Parksituation ist mehr als angespannt.

Wie wird der Müll entsorgt?

Das Bezirksamt informierte über Müllsammelplätze an den Einmündungen der Burgfrauenstraße. Dorthin müssen Anwohner ihre Tonnen am Entsorgungstag bringen. Das wird für Ältere und Gebrechliche nicht leicht, wenn nicht unmöglich. Bislang weiß niemand, wo genau die Tonnen zu platzieren sind.

Das Straßenbauamt hofft auf kürzere Bauzeit, plant aber aufgrund von Corona Zeitpuffer ein. Ist das angesichts der massiven Verzögerung der vorherigen Baustelle bei der Abbiegespur im Kreuzungsbereich der B96 zur Burgfrauenstraße vielleicht realistisch?

Die Baufirma rechnet für den ersten der zwei Teilabschnitte mit rund zwei Monaten (insgesamt also vier Monate), das Bezirksamt verdoppelt die Zeit gleich. Und die BVG rechnet mit zehn Monaten. Es wird nicht bei zwei Monaten bleiben.

Herr Peterhänsel, ich danke für das Gespräch und wünsche eine möglichst rasche Fertigstellung des „Flüsterasphalts“.

Interview Karin Brigitte Mademann

Bernd Peterhänsel beim Start der Baumaßnahmen kbm

Inka Thaysen

Ursprünglich beim Radio journalistisch ausgebildet, bin ich seit Ende 2018 für den RAZ Verlag tätig: mit redaktionellen sowie projektkoordinativen Aufgaben für print, online, Social Media und den PR-Bereich.