Bezirk/Wedding – SPD, Grüne und Linke haben das Ziel, in der nächsten Dekade 200.000 neue Wohnungen zu schaffen. Dabei geht es um Nachverdichtungen auf kleineren, innenstädtischen Arealen und um weiteres Bauen in Quartieren wie der Wasserstadt Oberhavel in Spandau oder dem Schumacher Quartier in Reinickendorf.
Von den Koalitionsparteien wird überlegt, darüber hinaus weitere Stadtquartiere zu schaffen. „Wohnungsbaupotenziale in weiteren Quartieren wie zum Beispiel die Elisabeth-Aue, Zentraler Festplatz und Späthsfelde werden im Rahmen der Überarbeitung des ‚StEP Wohnen‘ ausgelotet“, erklärte die SPD.
Auf diese Mitteilung reagierte der Schaustellerverband mit Schrecken: „Der Berliner Schaustellerverband ist geschockt. SPD, Grüne und Linke haben in ihrem Koalitionsvertrag beschlossen, auf dem Zentralen Festplatz am Kurt-Schumacher-Damm Wohnungen zu bauen. Durch die Corona-Pandemie befinden sich die Schausteller derzeit ohnehin in einer schweren Krise. Jetzt wollen die künftigen Regierungsfraktionen den Schaustellern endgültig die Existenzgrundlage entziehen.“
So schnell werden Planungen in diese Richtung allerdings nicht umgesetzt werden können. Bereits 2019 war der Zentrale Festplatz als möglicher Ort für ein neues Hertha-Stadion im Gespräch. Da der Mietvertrag mit dem Land Berlin und der Berliner Festplatz Verwaltungs GmbH 2018 neu ausgehandelt wurde und noch bis 2028 läuft, wurden die Stadionpläne vorerst nicht weiter verfolgt.
Planerisch zuständig für das Festplatz-Gelände ist das Bezirksamt Mitte. Mitte bekundete Interesse, auf dem Areal Wohnungen zu bauen.
Was nach 2028 passiert, ist jedoch noch offen. „Der Zentrale Festplatz steht auf jeden Fall bis 2028 auf vertraglich fest abgesichertem Grund. Und auch für die Zeit danach versuchen wir alles, um nicht auf eine andere Location ausweichen zu müssen“, stellte der Schaustellerverband schon einmal klar. ajö