RAZ. Ein Begriff. Zwei Medien.

One Billion Rising am Brandenburger Tor
One Billion Rising im vergangenen Jahr am Brandenburger Tor, Foto: Flechtner

One Billion Rising

Tanzdemo gegen Gewalt an Mädchen und Frauen in Berlin-Mitte

Wittenau/Mitte – Fast jeden dritten Tag stirbt eine Frau in Deutschland – getötet von ihrem Partner oder Ex-Partner. 2023 wurden 192 Frauen und Mädchen getötet und 131 Frauen teils lebensgefährlich verletzt. In Afghanistan unterdrücken die Taliban Frauen; ihre Rechte auf Bildung, Arbeit und Freizügigkeit werden immer stärker eingeschränkt. In den USA wurde das 50 Jahre lang geltende Abtreibungsrecht gekippt: 13 Bundesstaaten haben Abtreibungen nun weitestgehend verboten. Und im Iran geht die Justiz brutal gegen engagierte Frauen vor. Nachdem das umstrittene Kopftuchverbot verabschiedet wurde, drohen Frauen, die sich widersetzen, Geldbußen, Peitschenhiebe und bis zu 15 Jahre Haft.

„Eine von drei Frauen wird weltweit einmal in ihrem Leben entweder vergewaltigt oder zusammengeschlagen. Dass einer Milliarde Frauen Gewalt widerfährt, ist ein Verbrechen. Dass eine Milliarde Frauen sich erheben und tanzen, ist eine Revolution.“ So wird eine Kampagne beschrieben, die am 14. Februar überall auf der Welt stattfindet. 

In den vergangenen Jahren haben sich mehrere tausend Mädchen, Frauen und Männer am Brandenburger Tor eingefunden, um gemeinsam mit einem Tanz Zeichen zu setzen. In diesem Jahr findet diese friedliche Demo wieder statt: Am Mittwoch, 14. Februar, werden ab 17.30 Uhr unter dem Motto „Rise for Freedom“ – Be the New World“ (Deutsch: „Erhebe dich für Freiheit – sei die neue Welt“) wieder Tausende tanzend ein Zeichen setzen. 

One Billion Rising ist eine weltweite Bewegung von Frauen für Frauen, die im September 2012 von der New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler initiiert wurde. Die Kampagne fordert ein Ende der Gewalt gegen Frauen sowie Gleichstellung und Gleichberechtigung. Für den Valentinstag werden weltweit eine Milliarde Frauen zu Streiks und Protestkundgebungen aufgerufen. Indem sie gemeinsam öffentlich tanzen, wollen sie ihre Solidarität demonstrieren. 

Auch das Reinickendorfer MädchenSportZentrum und Eventcenter Centre Talma beteiligt sich nunmehr zum zwölften Mal. Bettina Lutze-Luis Fernández, Leiterin der Einrichtung, erklärt: „‚One Billion Rising’ wurde kreiert, um der ganzen Welt unsere kollektive Stärke zu demonstrieren und zu zeigen, wie viele wir sind, die sich über alle Grenzen hinweg miteinander solidarisieren.“ 

Organisiert wird die Aktion von V-Day, einer weltweiten Bewegung von Aktivistinnen und Aktivisten mit dem Ziel, Gewalt gegen Frauen zu beenden. 

Sport – und im Speziellen hier der Tanz – verbindet Menschen weltweit. Der Gedanke des Fair Play im Sport steht für Respekt und gegen Gewalt. Und so beteiligt sich auch das Centre Talma der GSJ Berlin bei der „One Billion Rising“-Aktion. 

Schirmfrau der Dance Demo ist Lisa Paus, Bundesministerin für Familien, Senioren, Frauen und Jugend. Informations- und Aktionsstände gibt es am 14. Februar bereits ab 16 Uhr vor dem Brandenburger Tor. Die Sängerinnen Jocelyn B. Smith, Lucille-Mareen Mayr und Alex von „Stella Rockt!“ werden live performen.

www.centre-talma.de

Christiane Flechtner

Christiane Flechtner ist seit mehr als 30 Jahren als Journalistin und Fotografin in Reinickendorf und auf der ganzen Welt unterwegs. Nach 20 Jahren bei der Lokalzeitung Nord-Berliner ist sie seit der ersten Ausgabe mit im Team der Reinickendorfer Allgemeinen Zeitung und anderer Verlagsmedien. Sie arbeitet außerdem als freie Journalistin und Fotografin bei „Welt“, Berliner Zeitung und anderen Zeitungen in Deutschland, Österreich und Luxemburg sowie für u. a. Reise-, Wander- und Tiermagazine.