Tegel/Szeged – Olympia kann kommen – zumindest wenn es nach dem Deutschen Ruderverband (DRV) geht. Bei den Europameisterschaften am letzten April-Wochenende im ungarischen Szeged holten die 13 Boote des DRV insgesamt acht Medaillen.
Mit dabei in Szeged war Olaf Roggensack vom RC Tegel, der mit dem Deutschland-Achter Silber gewann. Die Leistung des deutschen Flaggschiffs lässt Verantwortliche wie Aktive nun zuversichtlicher Richtung Paris schauen. Vor allem der Rückstand auf die siegreichen Briten war mit 2,33 Sekunden knapp wie lange nicht.
Nur in der Startphase des Rennens lagen die Rumänen auf Platz zwei vor dem deutschen Team. Bei 1500 Metern war der DRV-Achter sogar bis auf eine halbe Sekunde an den führenden Briten dran, doch dann gingen im vollen Wind auf Bahn 1 die Körner aus und die auf der anderen Seite mit viel weniger Wind fahrenden Rumänen kamen noch einmal auf – jedoch nicht vorbei. „Das war die Leistung, die ich sehen wollte, und von der ich wusste, dass sie die auch bringen können“, sagte Bundestrainerin Sabine Tschäge erleichtert. „Jetzt können wir drei Tage Luft holen, dann müssen wir die Zeit bis zum Weltcup in Luzern nutzen. Dort werden wir gegen die wahrscheinlich komplette Weltspitze sehen, wie unsere Perspektiven für Paris sind.“
„Mir bedeutet die Silbermedaille, die erste Gewinn einer Medaille bei internationalen Meisterschaften seit den Olympischen Spielen in Tokio, unglaublich viel“, sagte Roggensack. „Aber wir haben bis Paris noch sehr viel Arbeit vor uns.“
Seine Vereinskollegin Alyssa Meyer fiel bei der EM aus gesundheitlichen Gründen aus. Ohne die Tegelerin fuhr der Frauenachter auf den vierten Platz. Für Alyssa steht nun die Nachqualifikation für die Olympischen Spiele im Fokus. Denn das ist die nächste Station für Alyssa und ihr Team: die World Rowing Final Olympic Qualification Regatta vom 19. bis 24. Mai in Luzern/Schweiz. Jetzt wird es ernst.