RAZ. Ein Begriff. Zwei Medien.

Ein Spielplatz vor einem Gebäude: Klettergerüste in Holzoptik mit einem spitzen Dach in den Farben eines Fliegenpilzes.
Der Außenbereich bietet viel Platz zum Spielen. Foto: ks

Viel Arbeit, Liebe und Energie

Neue Kita an der Sterkrader Straße in Tegel-Süd eröffnet

Tegel – Der Bezirk hat eine neue Kindertagesstätte. Sie liegt an der Sterkrader Straße 47, Ecke Namslaustraße. Die Adresse ist gleichzeitig der Standort der Martinus-Kirche. Dies kommt nicht von ungefähr, denn Träger der Kita ist die Evangelische Kirchengemeinde Tegel-Borsigwalde. Sie hat allein 2,8 Millionen Euro Baukosten darin investiert. Das Investitionsvolumen für das gesamte Gebäude mit zwei weiteren Obergeschossen, in denen sich Mietwohnungen befinden, beträgt 5,8 Millionen Euro. Mit zwei Jahren Bauzeit hat man die zeitlichen Vorgaben eingehalten.

Auch wenn die Kita offiziell im Juni bei einem Familiengottesdienst eingeweiht worden ist, läuft der Betrieb dort schon seit Anfang des Monats. Zwei Gruppenräume sowie ein Mehrzweck- und ein Bewegungsraum stehen auf 580 Quadratmetern Fläche zur Verfügung. 60 Kinder können hier betreut werden, berichtet Einrichtungsleiterin Angela Wünscher-Gurack nicht ganz ohne Stolz. 

Ein großer Außenbereich bietet eine abwechslungsreiche Auswahl an Spielgeräten modernster Generation, hauptsächlich solche in rustikaler Holzoptik. Man sieht, dass der Rasen frisch gesät ist und noch ein wenig Zeit zur vollständig grünen Flächendeckung braucht.  Zehn Pädagogen sind in der Kita angestellt.

Kita-Leiterin Angela Wünscher-Gurack bekam zur Eröffnung Brot und Salz. Bild: ks

Der Gottesdienst am Einweihungstag ist gut besucht, viele Familien mit Kindern sind gekommen. Pfarrerin Stephanie Waetzoldt und Pfarrer Jean-Otto Domanski schildern ausführlich die Entstehungsgeschichte der neuen Kita. Letzterer lässt dabei – sehr zur Freude der Zuhörer – seine Handpuppe Liesbeth sprechen. „Es steckt ganz viel Arbeit darin, zudem viel Liebe und Energie“, stellt Pfarrer Domanski resümierend fest.  Der Architekt, das Erzieherteam und der Hausmeister werden vorgestellt. Last, but not least darf der Bezug zur Bibel bei diesem Anlass nicht fehlen: „Lasst die Kinder zu mir kommen“, wird auf Jesus Bezug genommen.

Auch das Sommerfest am selben Tag findet guten Zuspruch. Es gibt eine Hüpfburg und Kinderschminken sowie für das leibliche Wohl Würstchen vom Grill, Salate, Kaffee und Kuchen. Um 13 Uhr findet sich ein Gästechor vor der Kirche ein. „Rudelsingen“, so die neudeutsche Bezeichnung, steht auf dem Programm. Alle halbe Stunde werden Kita-Besichtigungen angeboten. Zahlreiche Anwohner aus der Umgebung zeigen ihr Interesse, nehmen die neue Kita in Augenschein.

Der Betrieb von Kindertagesstätten ist für frei Träger keine leichte Aufgabe, weiß Georg Mensah, Vorsitzender des Kirchenrates der Gemeinde Tegel-Borsigwalde zu berichten. Drei Kitas in Tegel gehören zu ihrem Bereich. Eine in Borsigwalde musste jüngst schließen. Auch wenn vom Senat bezuschusst, sei der finanzielle Aufwand hoch. Je weniger Kirchenmitglieder es gebe, desto schwieriger werde die Finanzierung, appelliert Mensah, sich konfessionell und gleichzeitig sozial zu engagieren.

Karsten Schmidt

Schon in jungen Jahren hat sich Karsten Schmidt journalistisch engagiert: für Schülerzeitungen und Studentenmagazine. Seit rund 30 Jahren ist er freiberuflich tätig – als bekennender Nordberliner von der ersten Stunde an beim RAZ Verlag dabei, außerdem als Berliner Korrespondent für mehrere Fachzeitschriften aus den Bereichen Mode, Wirtschaft und Gastronomie.