RAZ. Ein Begriff. Zwei Medien.

Im neugegründeten Wolkenkuckucksheim zwitschern, flattern und streiten sich die Vögel – mit viel Spaß am Spiel bringen die Darsteller die Komödie von der Lust auf Macht auf die Bühne im Labsaal. Foto: Barbara Thiele

„Vögel“ erobern den LabSaal

Aristophanes‘ Komödie wird im November in Lübars aufgeführt

Lübars – Im November heißt es „Abheben“ im Labsaal Lübars! Die Laienschauspielgruppe „Theater im LabSaal“ bringt Aristophanes‘ Komödie „Die Vögel“ auf die Bühne. Das Stück, das 414 v. Chr. Premiere feierte, entführt das Publikum in eine skurrile Utopie: das Wolkenkuckucksheim, wo Freiheit und Machtspiele im Mittelpunkt stehen.

„In diesem Jahr habe ich der Gruppe vier Dramen vorgeschlagen, berichtet Regina Szur, Leiterin der Theatergruppe. „Die Darstellenden haben sich mehrheitlich für Aristophanes‘ „Vögel“ entschieden, weil die Komödie neben dem Handlungsverlauf die Chancen auf fantasievolle Kostüme, den Einsatz von Live-Musik und Möglichkeiten des Bewegungstheaters bietet.“ 

Szur kann auf viele Theaterproduktionen zurückblicken und hat als Studienrätin in der Fächerkombination Deutsch, Chemie und Theater ihre Vielfalt ausgelebt. Ihre theaterpädagogische Ausbildung durchlief sie an der UdK. Während 30 munterer Berufsjahre am Friedrich-Engels-Gymnasium brachte die Lehrerin für „Darstellendes Spiel“ über zwanzig große Theaterproduktionen auf die Schulbühne.

Die von ihr inszenierte Komödie entblößt die Absurditäten der menschlichen Natur und die Herrschaftsverhältnisse, indem die Vögel als Symbol für den Traum einer perfekten Gesellschaft fungieren. Mit slapstickartigen Szenen und scharfer Gesellschaftskritik bleibt das Stück zeitlos relevant und amüsant.

Ein bunter Mix an Persönlichkeiten

Mit 18 engagierten Amateurschauspielern, die auch Kulissen und Kostüme selbst gestaltet haben, bringt die Gruppe den Traum von Freiheit und die Sehnsucht nach einer harmonischen Gesellschaft mit Witz und Charme auf die Bühne. „Auffällig ist, dass die meisten Teilnehmer neben dem Theater noch andere Hobbys pflegen“, erklärt die Regisseurin. „Ich versuche, diesen Schatz an Begabungen – sei es Musikalität, Artistik, Bewegungsfreude oder Bühnenpräsenz – für das Stück nutzbar zu machen.“

Bereits vor der Corona-
Pandemie hat sich die Theatergruppe formiert und erfreulicherweise verjüngt. Das Altersspektrum reicht derzeit von 36 bis 73 Jahren. „Diese generationenüberspannende Arbeit tut uns allen gut“, freut sich Szur. „Wenn mittwochs einige sich gestresst aus ihrer Praxis losmachen, andere die Kinderübergabe knapp hinbekommen oder sich über die volle Stadtautobahn schlagen, treffen sie auf teilweise tief entspannte Pensionärinnen, die bereits wartend ihrem wöchentlichen Highlight entgegenfiebern.“

Die Schauspielerinnen sind ein bunter Mix an Persönlichkeiten: von engagierten Kämpferinnen bis zu friedlichen Naturen und unverstellten Komödianten. „Wir erleben die Vielfalt nicht nur im kreativen Theaterspiel“, lächelt Szur, „sondern auch in den abschließenden Gesprächsrunden bei Sekt und Selters als bereichernd.“

Mit „Die Vögel“ möchten die Darsteller den Zuschauern vor allem Spaß und Unterhaltung bieten. „Ins Publikum möchten wir weniger belehrende Erkenntnisse bringen“, sagt die Regisseurin. „Vielmehr wollen wir unseren Bühnenspaß über die Rampe bringen.“

Die Aufführungen finden am Freitag, 22. November, um 20 Uhr, am Samstag, 23. November, um 20 Uhr, und am Sonntag, 24. November, um 19 Uhr statt. Karten kosten zwischen 8 und 15 Euro. 

Weitere Infos unter https://labsaal.de/events/die-voegel-komoedie-frei-nach-aristophanes

Anja Jönsson

Redaktion