Bezirk – Der Moment auf der großen Bühne war Gänsehaut pur. Justin Gerlach konnte sich feiern lassen, und dazu hatte er auch allen Grund. Der 23-jährige Motorradfahrer hatte es bei seiner Premiere bei der Rallye Dakar geschafft und das Ziel in Shubaytah im Südosten von Saudi-Arabien erreicht. Hinter ihm lag ein Prolog und zwölf hammerharte Etappen durch die Wüste.
8.000 Kilometer durch die Wüste
Knapp 8.000 Kilometer in 13 Tagen vom 3. bis zum 17. Januar hatte der junge Frohnauer auf seiner KTM 450 Rallye 20 absolviert. Nicht etwa auf glattem Asphalt, sondern offroad auf sandigen und steinigen Pisten. Man kann sich vorstellen, wie sehr das schlaucht. „Die erste Woche war brutal“, sagt Justin, „ich hatte auch noch mit einer schweren Erkältung zu kämpfen und war abends entsprechend kaputt.“
Hauptsache ankommen
Die Platzierung, Rang 74 in seiner Klasse, war letztlich nebensächlich. „Ich wollte vor allem eins, und das war Ankommen“, sagt Justin. Ein Getriebeschaden auf der 48-Stunden-Chrono-Etappe, einem Monsterabschnitt über mehr als 1.000 km an zwei Dakar-Tagen, warf ihn zurück. „Ich habe es nicht mehr bis ins Camp geschafft, die Zeit lief weiter. Das hat mich sicher zehn bis 15 Plätze gekostet.“
Starke Leistung in der zweiten Woche
Dennoch fällt seine Bilanz überaus positiv aus. „Vom Fahrerischen her war ich immer da, wo ich sein wollte“, sagt Justin. Und in der zweiten Woche lief es auch immer besser, Justin arbeitete sich in der Wertung weiter nach vorn. Die Unterstützung von Vater Hardin, der jeden Abend auf ihn wartete und dann die Strategie für den nächsten Tag mit ihm besprach, tat ihr Übriges. In den letzten Tagen stießen dann auch noch Mutter Yvonne und seine besten Kumpels Max und Matti hinzu und rundeten das grandiose Erlebnis ab.
Nächste Herausforderung: Abu Dhabi Desert Challenge
Schon in der nächsten Woche fliegt Justin zur Abu Dhabi Desert Challenge, die vom 21. bis 27. Februar in den Vereinigten Arabischen Emiraten stattfindet und zur World Rally-Raid Championship (W2RC) zählt. Im Mai geht es nach Südafrika, im Herbst stehen dann zum Abschluss der Saison zwei Rallyes in Portugal und Marokko auf dem Programm.