Bunt steht es Schwarz auf Weiß – so könnte man die Vertrauensbibliothek beschreiben, die seit Ende des Jahres im „House of Queers“ am Wilhelmsruher Damm 91y eingerichtet ist. 50 Bücher rund um Diversität, Queer-Sein, LGBTQIA* und noch viel mehr stehen nun in den Regalen des kleinen Häuschens.
Erste Vertrauensbibliothek des Bezirks
Es ist die erste Vertrauensbibliothek in Reinickendorf, die von der Humboldtbibliothek eingerichtet wurde. „Wir haben eine Kooperation mit dem Verein Regenbogen Reinickendorf e.V., und in diesem Zusammenhang finden zweimal im Jahr in der Humboldt-Bibliothek themenspezifische Buchlesungen statt“, erklärt Petra Lölsberg. „Da passt es gut, die Kooperation weiter zu vertiefen – eben in Form dieser besonderen Bibliothek.“
Literatur zu Vielfalt und Identität
Ein Koffer voller Bücher – ausgewählte Literatur zum Thema mit so speziellen Titeln wie „Queer durch den Regenbogen“, „Andersrum in die Chefetage“, „Nicht binär leben“ oder „Endlich frei“ – befindet sich nun in den Regalen an der Wand des unscheinbaren Häuschens an der ehemaligen Grenze zwischen Ost- und West-Berlin. Das Häuschen, das die Wohnungsbaugesellschaft GESOBAU dem Verein Regenbogen Reinickendorf e.V. als queeren Treffpunkt im Jahr 2022 zur Verfügung gestellt hat, diente früher als ehemalige Kontrollstation der französischen Alliierten.
Ein geschützter Raum mit Signalwirkung
Seitdem dient das „House of Queers“ als Treffpunkt und Anlaufstelle für Schwule, Lesben, Bisexuelle, Trans- und Intersexuelle Menschen und alle anderen queeren Menschen – unabhängig von ihrem Alter oder ihrer Herkunft. „Das Haus ist ein Leuchtturm und geschützter Raum zugleich“, sagt der Vereinsvorsitzende Andreas Otto.
Zugang zu Büchern für alle
Er freut sich über die kleine Bibliothek, die ein zusätzliches Angebot für die rund 15 Vereinsmitglieder darstellt. „Es gibt auch eine PDF-Liste aller nun erhältlichen Bücher, und jeder kann sich bei Interesse ein Buch oder mehrere Bücher ausleihen“, erklärt Otto.
Pilotprojekt mit Zukunft?
Es könnte noch weitere solcher Vertrauensbibliotheken im Fuchsbezirk geben. „Erst einmal ist diese Bibliothek mit dem Verein ein Pilotprojekt, aber wir können uns gut vorstellen, eine solche Vertrauensbibliothek auch an anderer Stelle einzurichten“, sagt Lölsberg.
Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Beitrag aus dem neuen RAZ Magazin (Ausgabe 01/25).
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