Wittenau – Rot-weißes Flatterband und ein Schild am Eingang des Spielplatzes im Peter-Witte-Park am Nordgraben: „Dieser Spielplatz ist bis zur Entfernung der Eichenprozessionsspinner und deren Nester gesperrt“, heißt es da.
Bürger hatten den Befall durch den Eichenprozessionsspinner dem Straßen- und Grünflächenamt gemeldet – und das Bezirksamt reagierte am 21. Mai mit einer Zwangsschließung.
Der Eichenprozessionsspinner, eigentlich in Süd- und Mitteleuropa heimisch, ist auch in Berlin und im Fuchsbezirk auf dem Vormarsch. Als später entpuppter Nachtfalter ist er harmlos, aber als Raupe können sie Mensch und Tier gefährlich werden. Denn die Raupen weisen als Fraßschutz Brennhaare auf, die das Eiweißgift Thaumetopoein enthalten und bei Mensch und Tier starken Juckreiz der Haut sowie Reizungen der Augen und der Atemwege verursachen. Werden die Brennhaare eingeatmet, kann dies zu Reizungen an Mund- und Nasenschleimhaut führen, in Einzelfällen sogar zu einer allergischen Schockreaktion kommen.
Im Bezirk sind eine Reihe von Grünbereichen durch den Eichenprozessionsspinner betroffen. Bekannt ist ein Befall an der Greenwichpromenade. Weitere Spielplätze seien im Moment jedoch nicht betroffen, heißt es aus der zuständigen Abteilung für Ordnung, Umwelt und Verkehr. „Das Straßen- und Grünflächenamt führt keine entsprechende Statistik zur Anzahl der Fälle“, sagt die zuständige Stadträtin Julia Schrod-Thiel. „Es ist jedoch auszugehen, dass, begünstigt durch die aktuellen klimatischen Verhältnisse, die Anzahl zunimmt.“
Im Falle des Spielplatzes im Peter-Witte-Park wurde ein Dienstleistungsunternehmen beauftragt, die gefährlichen Tierchen und ihre Nester durch Absaugen zu entfernen. Mittlerweile ist der Spielplatz wieder offen, und Kinder können wieder nach Herzenslust schaukeln, klettern und rutschen.