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fünf frauen auf einem steg mit paddeln in der hand
Diese fünf starken Frauen aus Berlin sind für Deutschland bei der Drachenboot-WM dabei: Anja Klöckner, Sylvia Großmann, Kathrin Graser, Angela Lorenz und Nicole Berger (v.l.n.r.). Foto: Pink Paddler Berlin

Farbenfrohe Drachenboot-WM

Fünf Pink Paddlerinnen aus Tegel sind auf dem Beetzsee dabei

Tegel/Brandenburg – Sylvia Großmann ist schon voll im WM-Fieber. Sie ist eine von fünf Berliner Pink Paddlerinnen, die für die Drachenboot-Nationen-Weltmeisterschaften nominiert sind. Die Titelkämpfe finden in diesem Jahr vom 14. bis zum 20. Juli auf dem Beetzsee bei Brandenburg statt. 

Die Pink Paddler Berlin gründeten sich im Mai 2022, seit dem Frühjahr 2023 sind sie beim Landeskanuverband (LKV) am Eisenhammerweg in Tegel zuhause. Hier finden sie auf dem Tegeler See auch ihr Trainingsrevier vor. „Ich muss auch gleich wieder los zum Training“, sagt Sylvia Großmann bei ihrem Besuch in der RAZ-Redaktion am Freitag der vorigen Woche.

Dabei zeichnete sie die Entwicklung nach, die die Gruppe seit der Gründung durch Bettina Kütter, der Referentin für Gesundheitssport beim LKV, durchlaufen hat. Mit zwölf Frauen fing es an, inzwischen sind es um die 40, die sich regelmäßig am Eisenhammer Weg treffen. „Ein Bericht in der rbb-Abendschau hat uns nochmals ordentlich Zulauf gebracht“, berichtet Sylvia.

Die Bewegung der Pink Paddler gibt es schon viel länger. Der kanadische Arzt Dr. McKenzie setzte 1996 zum ersten Mal Brustkrebspatientinnen in ein Drachenboot. Er konnte nachweisen, dass die körperliche Bewegung beim Paddeln den Genesungsprozess unterstützt. Er begründete eine Bewegung, die längst weltumspannend ist. Die rosa Farbe der Brustkrebs-Schleife, die international auf Brustkrebs hinweisen soll, wurde zum Symbol der Paddlerinnen. „Mir hat der Sport auch richtig gut getan“, sagt Sylvia Großmann, die selbst 2022 an Brustkrebs erkrankt war.

Bei der diesjährigen WM finden nun erstmals überhaupt „pinke Rennen“ statt. Der Deutsche Drachenbootverband hatte im Dezember dazu aufgerufen, sich für einen Platz im deutschen Boot zu bewerben. Dann gab es mehrere Trainingslager. Neben Sylvia haben es aus der Tegeler Gruppe Anja Klöckner, Kathrin Graser, Angela Lorenz und Nicole Berger ins 20 Paddlerinnen fassende Großboot geschafft. 

Untergebracht sind sie im Hotel Bollmannsruh. Gefahren werden Rennen über verschiedene Distanzen von 200 bis 2.000 Meter. „Die Konkurrenz vor allem aus Kanada und Neuseeland ist groß, aber wir hoffen auf einen Platz auf dem Siegertreppchen“, sagt Sylvia. Die RAZ drückt die Daumen.

Bernd Karkossa

Meine journalistische Passion ist vor allem der Sport – auch beim RAZ Verlag. Deshalb lesen Sie meine lokaljournalistischen Beiträge zu sportlichen Themen neben der Reinickendorfer Allgemeinen Zeitung auch in anderen Medien wie WEZ oder RAZ Magazin.