„Machbarkeitsstudie zur städtebaulichen und verkehrlichen Weiterentwicklung der Heinsestraße und des Quartiers“ – so lautet der Name eines Dokuments, das im Auftrag des Bezirksamtes erarbeitet worden ist und seit Mai 2024 dort auf dem Tisch liegt.
Dabei stand die Frage im Mittelpunkt, wie man das Gebiet als Ortsteilzentrum fit für die Zukunft machen kann – mit mehr Aufenthaltsqualität, fußläufiger Erreichbarkeit, Barrierefreiheit sowie Verbesserung der verkehrliche Organisation – gerade mit Blick auf die Nahversorgung, ältere Menschen und die lokale Kundschaft. Hintergrund sind der gestiegene Verkehr durch die Heinsestraße – durch Fahrzeuge, die Staus auf dem Hermsdorfer Damm und der Berliner Straße umfahren, das Parken in zweiter Reihe, das Radfahren auf dem Fußweg – wohl wegen des Kopfsteinpflasters und fehlender Radwege, das beidseitige Parken in engen Straßen und das Zuparken von Kreuzungsbereichen.
Bei der Machbarkeitsstudie handelt sich allerdings nur um Empfehlungen! Machbare Empfehlungen. Und die lauten beispielsweise: den Durchgangsverkehr aus dem Quartier nehmen, das Parken zentralisieren, fahrradfreundliche Oberflächen und Radwege bauen, den Fußgängern das „Flanieren“ durch mehr Grün und Bänken ermöglichen sowie den Fellbacher- und Max-Beckmann-Platz umgestalten. Die Vorschläge sind noch weitaus vielfältiger und unter www.berlin.de/ba-reinickendorf/politik-und-verwaltung/bezirksamt/stadtentwicklung/machbarkeitsstudie-heinsestrasse-1282385.php nachzulesen.
Wie ist das Bezirksamt nun mit dieser Studie verfahren? Wurden bereits Vorschläge daraus umgesetzt? Das fragte die RAZ die Bezirksstadträtin für Stadtentwicklung, Korinna Stephan (Bündnis 90/Die Grünen):
Wie sind sie mit der Studie verfahren?
Nach Fertigstellung wurde sie an die zuständigen Fachbereiche übergeben und diskutiert. Das Straßen- und Grünflächenamt hat die vorgeschlagenen Maßnahmen hinsichtlich Umsetzbarkeit, rechtlicher Rahmenbedingungen und Kosten geprüft. Parallel dazu fanden Abstimmungen mit anderen Fachämtern sowie Rücksprachen mit einzelnen Akteur*innen vor Ort statt.
Wurden Vorschläge daraus umgesetzt?
Konkrete bauliche Maßnahmen wurden bisher noch nicht umgesetzt. Erste organisatorische Schritte zur Prüfung kleinerer verkehrlicher Anpassungen, etwa zur Verkehrsführung oder zu temporären Verkehrsberuhigungen, befinden sich jedoch in Vorbereitung.
Welche sind das?
In naher Zukunft sollen vor allem Maßnahmen umgesetzt werden, die sich kurzfristig und ohne tiefgreifende Umbaumaßnahmen realisieren lassen. Dazu zählen u. a. verkehrsberuhigende Elemente oder eine bessere Wegweisung im Quartier. Auch die Verbesserung der Querungsmöglichkeiten für Fußgängerinnen und Fußgänger wird geprüft. Hierfür sind jedoch weitere Planungs- und Genehmigungsschritte sowie Fördermittel erforderlich.
Was ist aus Ihrer Sicht nicht umsetzbar?
Viele Maßnahmen sind derzeit nicht umsetzbar, weil die finanziellen Mitteln fehlen.
Vielen Dank für das Gespräch.
Interview: Heidrun Berger