RAZ – Das Leitmedium für Reinickendorf.

Freut sich, wenn Schüler begeistert mitziehen: Chemielehrerin Juliane Scholz mit den Schülern Emil, Simon, Silas (v.l.)am hypermodernen 3D-Drucker. Foto: du

Frischer Wind in Sachen M.I.N.T.

Nachwuchs-„Hausmesse“ am Romain-Rolland-Gymnasium

Waidmannslust – „Das Leben wird sein, was ich daraus mache. Mach was daraus!“ So motivierte der Namespate die Ankommenden auf einem großflächigem Transparent am Eingang des Wittenauer Romain-Rolland-Gymnasiums.

In diesem Sinne fand dort an einem schwülheißen Julitag schon zum zweiten Mal der „Tag der Technik“ statt. In Kooperation mit dem Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE) präsentierten externe Partner im Rahmen von M.I.N.T. (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) ein erfrischendes Programm rund um Technik, Digitalisierung und Berufs-Orientierung.

45 Unternehmen waren deutschlandweit angereist, was einen bundesweiten Rekord darstellt. Aus Berlin waren beispielsweise die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) sowie das Technische Hilfswerk (THW) vertreten. Auch die Industrie- und Handelskammer (IHK) war neben Siemens und Heinrich-Hertz-Institut mit von der Partie und bereiteten vielleicht den Boden für ein späteres berufliches „Stelldichein“.

Konkret erhielten Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 12 in über 40 Workshops und Vorträgen praxisnahe Einblicke in Technikthemen. Auf diese Weise konnten einheimische, sowie überregionale Betriebe und Institutionen die Schülerinnen und Schüler direkt ansprechen und einladen, an 45 Stationen selbst aktiv zu werden: Beispielweise bei spannenden Mitmachangeboten, Technik-Touren und Science Rallyes sowie anschaulichen Vorträgen. Das Angebot reichte von Löten und Amateurfunk über Energiewende-Planspiele und Glasfaser-Spleißung bis hin zu Moderatoren-Trainings plus Infos zu Ausbildung und Studium.

Als wichtiger Kooperationspartner der Schule brachte der VDE nicht nur Know-how, sondern auch ehrenamtliche Netzwerker mit, die diesen Tag überhaupt erst ermöglicht haben. 

Mit großem Engagement und Empathie begegneten Carsten Pinnow und Ralf Berger vom VDE den Jugendlichen. Zum Hintergrund: In der Elektrotechnik herrscht akuter Fachkräftemangel (vom Mechaniker bis hin zum Ingenieur – in zwei Jahren dürften über 100.000 Fachkräfte bundesweit fehlen). Fachkräfte werden jedoch dringend zur Digitalisierung, Automatisierung der Industrie und zur Energiewende benötigt. Ganz oben auf der Prioritäten-Liste steht dabei der „EU Chips Act“ zum Aufbau einer unabhängigen Mikrochip-Produktion. Eine positive Bilanz als Schulleiter konnte nach Abschluss der Veranstaltung Uwe Peters ziehen. Sein Statement: „Solche Tage zeigen, wie lebendig und praxisnah Schule sein kann!“

Derart anschauliche Präsentationen von potenten M.I.N.T.-Partnern wollte sich auch die regionale Polit-Prominenz nicht entgehen lassen. Die Berliner Bildungs-Staatssekretärin Christina Henke sowie Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner (EDW) machten sich an ausgewählten Stationen mit der Materie vertraut. Gern posierten sie für Fotos am hypermodernen 3D-Flächendrucker, der Lötstation sowie am THW-Truck. 

So viele „Mach was draus-Angebote“ dürften wohl auch den seligen Namenspatron der Schule erfreut haben.

Harald Dudel