Tegel/Reinickendorf – Zuschauen, wie eine Künstlerin mit feinen Strichen auf der Leinwand ihr Bild fertigt, Installationen und Skulpturen bewundern und mit Kunstschaffenden ins Gespräch kommen: All das ist am ersten November-Wochenende möglich, denn Galerien öffnen ihre Ateliers.
In der Atelieretage AR_29 freuen sich die Künstlerinnen und Künstler, die hier auf rund 1.000 Quadratmetern in 21 Ateliers tätig sind, besonders auf kunstinteressierte Besucher. Ihr Atelier-Standort in Alt-Reinickendorf 28-29 ist allerdings bedroht: Er ist einer von 27 Kunstorten, die dem Rotstift des Senats zum Opfer fallen könnten.
„Für uns in der Atelieretage bedeutet das die Bedrohung unserer Existenz“, erklärt Ulrike Bultmann, die seit Eröffnung des Kunststandortes im Jahr 2013 hier ihr Atelier hat. „Mit unserer Ausstellungstätigkeit repräsentieren wir die Stadt Berlin und auch den Bezirk Reinickendorf national und international“, sagt Malerin Paula Carralero-Bierzynska. „Um Ausstellungen zu entwickeln, sind wir auf unsere Arbeitsräume angewiesen.“ Diese seien Orte der Produktion, Forschung, der Reflexion und des Austauschs und die Voraussetzung für das eigenständige, unabhängige, künstlerische Arbeiten.
„Kommt vorbei, entdeckt die Ateliers, trefft die Künstler:innen und erlebt zeitgenössische Kunst, Austausch und unabhängige künstlerische Praxis live vor Ort“, heißt es in der Einladung. Zu sehen sind unter anderem Arbeiten aus den Bereichen Malerei, Grafik, Fotografie, Video, Skulptur/Objekt und Installation. Geöffnet ist das Atelier im zweiten Stock des linken Gebäudes am 1. November von 14 bis 20 Uhr und am 2. November von 12 bis 18 Uhr.
Ein Hauch von Atelierluft weht auch durch die Neheimer Straße 56-60, denn die Künstler des Kunstzentrums Tegel-Süd laden ebenfalls zu den Offenen Ateliers 2025 ein. In den Ateliers entstehen Werke, die so unterschiedlich sind wie ihre Schöpfer – Malerei, Collagen, Skulpturen, Fotografie und experimentelle Medienkunst. An diesen Tagen darf man eintreten, Fragen stellen, zuschauen – und den Menschen hinter der Kunst begegnen.
Eröffnet werden die „Offenen Ateliers in der Galerie“ im 1. Stock am 1. November, 15 Uhr von Dr. Sabine Ziegenrücker, Leiterin des Fachbereichs Kunst und Geschichte im Bezirksamt Reinickendorf und künstlerische Leiterin der kommunalen Galerien. Im Anschluss werden die Künstler vorgestellt, die in der Galerie des Hauses ausstellen. „Die Offenen Ateliers sind jedes Jahr ein spannender Augenblick für die Künstler“, sagt Claudia von Löwenthal, Leitung PR & Öffentlichkeitsarbeit des Kunstzentrums. „Hier treffen Nachbarn auf Künstler und auch Generationen aufeinander. Manchmal findet man nicht nur ein Kunstwerk, sondern auch ein schönes Gespräch, das bleibt.“ Das Kunstzentrum ist am Samstag bis 21 Uhr und am Sonntag von 12 bis 18 Uhr geöffnet.






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