Bezirk – Am 1. Dezember fand auf Einladung des Bezirksamtes das dritte Reinickendorfer Forum für Menschen mit Behinderungen statt. Das Interesse an dem Event war groß, rund 80 Teilnehmer versammelten sich im ehrwürdigen BVV-Saal des Rathauses. Höhepunkt war die Auszeichnung von engagierten Bürgerinnen und Bürgern aus den Kiezen, die sich mit Leidenschaft und Hingabe um den Betroffenenkreis kümmern. Insgesamt wurden fünf Ehrenpreise vergeben.
Der Bezirksbürgermeisterin wurde die Ehre zuteil, einleitende Worte zu finden. „Es ist ein Tag des Hinschauens, ein Tag des Zuhörens, ein Tag des Miteinanders“, so definierte Emine Demirbüken-Wegner den Sinn der Veranstaltung. Für sie sind die Ehrenpreise mehr als eine Anerkennung, sie seien ein „tiefempfundenes Dankeschön“. „Sie geben dem Ehrenamt ein Gesicht, sie machen es wärmer, herzlicher und menschlicher“, verneigte sich die Kommunalpolitikerin in Worten vor allen Anwesenden für das Engagement. Auch für Regina Vollbrecht war es ein bedeutender Anlass. Für die bezirkliche Beauftragte für Menschen mit Behinderung, selbst seit ihrer Geburt vollblind, stelle der Event die Betroffenen in den Mittelpunkt. Sie berichtete bei der Gelegenheit zudem über ihr vielfältiges Wirken in diesem Jahr. Alle Reden wurden übrigens durch zwei kompetente Dolmetscher in die Gebärdensprache, beziehungsweise auch in die so genannte Leichte Sprache übersetzt. Selbstverständlich nicht unerwähnt sollten die Prämierten bleiben, standen sie doch im Vordergrund.
Edith Maikowski kümmert sich beispielsweise im stolzen Alter von 81 Jahren um eine alkoholkranke Nachbarin, begleitet sie bei Einkäufen sowie auf den Wegen zum Arzt oder Krankenhaus. Außerdem unterstützt sie pflegerisch den durch einen Schlaganfall stark eingeschränkten Ehemann einer Bekannten. Monika Mollier ist nicht nur als Betreuerin für ihren Sohn tätig, sondern auch als Begleiterin für zwei ältere, auf den Rollstuhl angewiesene Damen. Ähnlich verhält es sich bei Hildegard Rockel. Sie umsorgt eine nicht mehr gehfähige Dame, welche zudem nicht mehr sprechen kann.
Bemerkenswert auch das Wirken von Dennis Vielitz, der selbst auf den Rollstuhl angewiesen ist. Er hat sich aus eigenen Erfahrungen das Thema Mobilität auf die Fahnen geschrieben. Er berät bei den Berliner Verkehrsbetrieben im Rahmen von Mobilitäts- und Sicherheitstrainings Fahrgäste mit Bewegungseinschränkungen. Sie können das Ein- und Aussteigen aus Bus, U- und Straßenbahnen üben. Durch seine Beratung gebe Vielitz Menschen mit Behinderungen mehr Selbständigkeit, Sicherheit und Lebensqualität im Alltag, hieß es in der kurzen, aber prägnanten Laudatio. Dennis Kepler ist beim Berlin Buddies-Projekt der Berliner Starhilfe e. V. aktiv. Der Verein ist bemüht, Menschen mit Lernschwierigkeiten in den Lebensbereichen Wohnen, Arbeit und Freizeit zu unterstützen, ihnen sozusagen „Starthilfe“ für ein selbstbestimmtes Leben zu geben.






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