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Bauschild zur Planung
Die Infotafel in der Rue Montesquieu Foto: mfk

Bund baut in der Cité Foch

Wittenau – Das Interesse am durch das Bezirksamt angekündigten „Info-Spaziergang“ durch die Cité Foch ist so groß, dass die Gruppe geteilt werden muss. Am eiskalten Freitagnachmittag stapfen die Teilnehmer nacheinander durch den Schnee um das Gelände des ehemaligen Sportplatzes, der seit Jahren verwildert und eingezäunt ist.

Es geht um das Rechteck, das die Straßen Avenue Charles de Gaulle, Rue Lamartine und Rue Montesquieu bilden. Es gehe um eine allererste Information, die hauptsächlich den Straßenbau und die Baumfällungen betreffe, betont Gabriela Ostermann von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA).

Als erstes müssen die Straßen erneuert werden. Anschließend werden im ersten Bauabschnitt 140 Mietwohnungen auf dem Gelände entstehen. Dafür müssen auch Bäume gefällt werden. Der Baumsachverständige Friedrich Viegl: „Die zwei Roteichen hier bleiben bestehen und um sie herum ein Schutzbereich. Entlang der Avenue Charles de Gaulle wird jedoch die Hälfte des Baumbestandes, fast alles Birken, gefällt. Sie sind krank oder bereits abgestorben.“ Ob es denn Ersatzpflanzungen geben werde, will eine Anwohnerin wissen. „Ganz klar ja“, sagt Gabriela Ostermann.

Alle Bäume auf dem Gelände können ersetzt werden. Das gilt auch für diejenigen an der Rue Montesquieu, die ebenfalls bereits geschädigt sind. Das Wäldchen entlang der Rue Lamartine ist in gutem Zustand und kann bestehen bleiben. Als Ersatz werden natürlich Bäume gewählt, die den Klimawandel besser vertragen, wie etwa Linden oder Ahorn.

Was die Erneuerung der Straßen betrifft, handelt es sich um einen Abschnitt der Avenue Charles de Gaulle, die Rue Montesquieu und die Rue Racine. Gleichzeitig werden auch die Versorgungsleitungen erneuert. „Bei den Franzosen wurden diese ja kreuz und quer verlegt“, erläutert Gabriela Ostermann und erntet einige Lacher. Durch die neuen Straßen kann dann auch ein Bus der BVG fahren und das Quartier besser an den ÖPNV anschließen. Die an die Franzosen erinnernden blauen Straßenschilder werden nach neuestem Beschluss bestehen bleiben.

„Nein, eine Tiefgarage wird es nicht geben“, beantwortet Michael Jaensch, ebenfalls von der BImA, eine entsprechende Frage. Es entspinnt sich eine Diskussion um die schon jetzt knapper gewordenen Parkplätze und darüber, ob man hier dann auch ohne Auto leben kann. „Es ist geplant, das bereits bestehende Parkhaus zu ertüchtigen“, informiert Michael Jaensch. Weitere Fragen dazu sollen bei einem weiteren Termin im April erörtert werden.

Ostermann betont, dass die Wohnungen ausschließlich Mieterinnen und Mietern vorbehalten sind, die für den Bund arbeiten. „Und die hier geplanten Wohnungen sind speziell für Beschäftigte mit niedrigeren Einkommen, wie etwa Zeitsoldaten“. In Berlin bestehe besonders bei diesen Wohnungen ein großer Mangel. Das wissen wir alle.

mfk

Inka Thaysen

Ursprünglich beim Radio journalistisch ausgebildet, bin ich seit Ende 2018 für den RAZ Verlag tätig: mit redaktionellen sowie projektkoordinativen Aufgaben für print, online, Social Media und den PR-Bereich.