Der Klimawandel macht den Bäumen, Pflanzen und Tierenim Tegeler Forst zu schaffen. Während die vergangenen Sommer zu heiß und zu trocken waren, blieben die Winter zu warm. Im Gegensatz dazu hat der Regen in diesem Frühjahr schon ein wenig Entspannung gebracht. „Nichtsdestotrotz sehen wir durch die Trockenheit viele abgestorbene Bäume“, sagt Frank Mosch, Revierförster in der Försterei Tegelsee. Hinzu kämen Sonne und Wärme, was für Insekten extrem förderlich ist. Sind die Bäume bereits durch Wassermangel geschwächt, können sie Schädlinge nur schwer abwehren. „Allerdings haben wir das große Glück, dass es sich um einen Mischwald handelt, der bei uns überwiegend aus Kiefern, Buchen und Eichen besteht.
Die Vielfalt macht’s und minimiert die unterschiedlichsten Gefahren – auch die eines Waldbrands, die im Vergleich zum Brandrisiko bei Nadelbaum-Monokulturen um ein Vielfaches geringer ist.“ Um die Biodiversität zu erhalten, wird nachgepflanzt – und zwar die Baumarten, die der natürlichen Waldgesellschaft entsprechen. Auch eine stärkere Durchforstung bereite den Wald auf den Klimawandel vor. Das bringe mehr Licht, und Bodenpflanzen wie Pfaffenhütchen und Veilchen können wachsen. Zudem stehen weniger Bäume in Konkurrenz mit kostbarem Grundwasser. Doch die Durchforstung bringe auch mehr Wärme, mehr Licht und schnellere Austrocknung des Bodens.
Der Revierförster freut sich, dass der Wald wieder mehr ins Bewusstsein der Menschen gerückt ist. Vor allem zu Corona-Zeiten verbringen mehr Menschen ihre Zeit im Wald. Problematisch seien allerdings diejenigen, die einfach querfeldein durch das „Wohn- und Schlafzimmer der Tiere“ laufen. Sie trampeln nicht nur die jungen Triebe nieder, sondern schrecken auch das ruhende Wild auf. „Wir hatten schon viele Wildunfälle mit Rehen und Wildschweinen am helllichten Tag. Diese wären vermeidbar gewesen.“ Er appelliert an die Vernunft: „Laufen Sie nicht querfeldein und nehmen sie ihren Müll wieder mit nach Hause. Dann funktioniert ein friedliches Miteinander zwischen Waldbewohnern und -besuchern.“
fle