Konradshöhe – Anwohner und Unternehmer in Konradshöhe sorgen sich um ihren Kiez. Immer mehr Läden schließen oder ziehen weg, wie das Restaurant Plitvice, die Post, das Kosmetikstudio und Susis Hexenhaus. Aber auch andere Probleme treiben die Konradshöher um. Ludmilla Trivanoff und Elke Hube setzen sich für eine Toilettenanlage am Falkenplatz ein. Mittlerweile hat Elke Hube, ehemalige Leiterin des Amtes für Naturschutz und Grünflächen in Spandau und derzeit Stellvertretende Bürgerdeputierte der SPD-Fraktion, 271 Unterschriften für den Wunsch nach einem öffentlichen WC gesammelt, einen Antrag über die SPD-Fraktion eingebracht und auch eine kleine Anwohneranfrage an die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) gestellt.
Spielplatz-Kinder und Boulespieler haben dasselbe Problem
„Es ist im Umkreis von fünf Kilometern keine einzige öffentliche Toilette zu finden – das ist bei 6.100 Einwohnern in Konradshöhe ein unhaltbarer Zustand“, sagt sie. Die Kinder von Spielplatz würden in die Büsche gehen, aber Erwachsene könnten sich nirgendwo erleichtern. Die Boulebahn, die auch auf die Initiative von einer Bürgerin hin vor sechs Jahren installiert wurde, und die aufgestellten Bänke würden regelmäßig genutzt. Mittlerweile kommen regelmäßig 30 bis 40 Menschen zu den Boule-Treffen, die montags um 14 Uhr und dienstags um 17 Uhr stattfinden. Doch es gibt nirgendwo ein WC. „Das ist auch für Handwerker, Polizisten oder die Arbeiter von der Müllabfuhr ein Problem“, sagt die engagierte Konradshöherin.
Neue Räume für Nachbarschaftstreff gesucht
Zudem wünschen sich die beiden wieder einen Treffpunkt für alle: „Es gab ein kleines Nachbarschaftszentrum im Haus Konradshöhe. Das haben wir vor etwa zehn Jahren ehrenamtlich als Treffpunkt gegründet, sogar mit kleinem Bistro und Handarbeitsgruppe“, sagt Trivanoff. „Die Jugendlichen aus dem Haus Konradshöhe haben dort auch Schularbeiten gemacht“, fügt sie hinzu. Doch vor der Corona-Pandemie war dann Schluss: Der Nachbarschaftstreff musste vor sechs Jahren schließen, denn es wurde plötzlich Miete verlangt. Nun suchen die beiden engagierten Frauen nach neuen Räumen, um einen neuen Nachbarschaftstreff für die Anwohner zu schaffen. „Ein soziales Gemeinschaftsgefühl ist so wichtig, um der Einsamkeit vor allem bei Älteren und hier insbesondere bei Männern entgegenzuwirken“, sagt Hube. Auch der Rechtsradikalismus und Vandalismus nehme zu. Somit sei ein Kieztreff auch für Kinder und Jugendliche wichtig. „Wir sind jedoch hoch motiviert und auf der Suche nach neuen Räumen, um einen solchen Treff wieder ins Leben zu rufen“, sagt Hube optimistisch.