Bezirk – Was für eine Saison für die Füchse Berlin. Mit einem 38:33 (17:20)-Sieg bei den Rhein-Neckar Löwen am letzten Spieltag der Saison behaupteten die Hauptstadt-Handballer die Tabellenführung vor dem SC Magdeburg und holten erstmals in der Vereinsgeschichte den Deutschen Meistertitel in den Berliner Norden. Und die Saison ist ja noch nicht zu Ende. Am kommenden Samstag um 15 Uhr stehen die Füchse im Halbfinale um die Champions League gegen den HBC Nantes. Bei einem Sieg wäre im Finale einen Tag später entweder der FC Barcelona oder Dauerrivale SC Magdeburg der Gegner.
Der historische Meister-Moment wurde am Pfingstsonntag in Mannheim gefeiert, während etwa 1.500 Zuschauer in Berlin am Badeschiff an der Arena Berlin per Public Viewing das Spiel verfolgt hatten und nun auf die Meistermannschaft warteten. Die traf um 21.45 Uhr ein und wurde euphorisch gefeiert. „Aber das Spiel hat sich komplett bescheiden angefühlt. Das waren 60 Minuten OP der Weisheitszähne ohne Spritze“, sagte Geschäftsführer Bob Hanning.
Tatsächlich ging die Partie an die Nerven. In die Halbzeitpause ging es noch mit einem Drei-Tore-Rückstand. Doch in Durchgang zwei drehten die Mannen um Kapitän Max Darj auf, zeigten starke Moral und stabilisierten sich vor allem in der Defensive. Tim Freihöfer mit elf Toren, darunter acht Siebenmeter, und Mathias Gidsel (10) zeigten sich besonders treffsicher. „Das Spiel hat noch einmal alles gefordert. Ich bin mega happy und stolz auf den ganzen Verein, die ganze Mannschaft, auf alle, die beteiligt waren“, sagte Jaron Siewert, der vor dem letzten Heimspiel drei Tage zuvor gegen Gummersbach zum Trainer der Saison in der Handball-Bundesliga gekürt worden war.
Gegen den VfL Gummersbach hatte es einen grandiosen 45:35-Sieg gegeben. Nach dem Spiel wurde Paul Drux verabschiedet, der seine Karriere nach vielen Verletzungen beendete. Ganz nebenbei wurde auch noch ein Kooperationsvertrag zwischen den Füchsen und den Rackow-Schulen Berlin unterzeichnet (mehr darüber in unserer nächsten Ausgabe).
Und die Füchse haben bereits die Zukunft im Blick. Im Norweger Tobias Schjølberg Grøndahl hat man eine Verstärkung für den Rückraum gefunden. Der 24-Jährige kommt vom dänischen Spitzenklub GOG Håndbold und unterschrieb einen Vertrag bis 2028. Und Hákun West av Teigum hat seinen Vertrag bis 2028 verlängert.