Konradshöhe – „Ich bin so froh, dass sie wieder da ist!“ Das sind die Worte von Dr. Andreas Kirch, der als Erster freudestrahlend das ehemalige Hexenhaus an der Dohlenstraße 37 betritt. Seit 1994 Wahl-Konradshöher, kennt er das kleine Häuschen, in dem Susanne Orth – besser bekannt als Susi – so viele Jahrzehnte gewirbelt, gekocht, geschnackt und getröstet hat.
Das Hexenhaus an der Ecke war Anlaufpunkt nicht nur für Konradshöher, sondern auch für Bauarbeiter, Polizisten und Müllmänner (wir berichteten). Doch im Juni 2023 war Schluss. „Ich habe die viele Arbeit nicht mehr alleine stemmen können und das aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr geschafft; so musste ich schweren Herzens schließen“, erinnert sich die Kiez-Ikone.
Neuer Name, neuer Schwung: Das KiezHerz öffnet seine Türen
Doch ganz abwenden konnte sie sich auch nicht – und so wurde das Häuschen ein Ort für Beratung rund ums Haus. Daniel Fechner vom Unternehmen BFK Bau Berlin GmbH und Susi waren schnell ein Team, doch die Nachfrage war nicht so groß wie erhofft. Und so fiel das kleine Häuschen wieder in einen Dornröschenschlaf, aus dem es am 31. Oktober – sehr zur Freude der Konradshöher und Heiligenseer – wieder erwachte.
Mit Halloween-Deko, vielen Spinnweben, Kürbissen, Glühwein, Kuchen und jeder Menge Süßigkeiten eröffnete Susi ihre kleine Holzhütte unter neuem Namen: KiezHerz. Unterstützung für die Wiedereröffnung hatte sie dabei von den beiden Konradshöhern Daniela und Fabian. „Wir greifen Susi ein wenig unter die Arme und wollen Gutes tun für die Menschen im Kiez“, erklärt Daniela. Sie freut sich: „Nun haben wir wieder einen Anlaufpunkt für alle Konradshöher.“
Ein Treffpunkt für Jung und Alt im Kiez
Doch ganz so hektisch wie früher soll es nicht mehr zugehen: „Die Zeiten, wo ich morgens um 4.30 Uhr hier anfing und Kaffee kochte, sind vorbei“, sagt Susanne Orth. „Aber ein kleines Angebot wird es nun wieder geben.“ Von Montag bis Donnerstag wird das KiezHerz zwischen 9 und 13 Uhr seine Türen öffnen. Es gibt heiße Getränke und frische Waffeln. Freitag wird zum Event-Tag erkoren. „Da wird mal einen Abend zum Feierabend-Bierchen eingeladen und an einem anderen ein Weinabend für Damen veranstaltet“, sagt Daniela.
Jeder sei willkommen – vom Schulkind bis zur Seniorin. Und „Füreinander – Miteinander“ sei die Devise. Das freut auch Veronika Schmelter, die seit 48 Jahren in Konradshöhe zu Hause ist: „Es wird hier im Kiez so viel dichtgemacht, da ist es eine Freude, dass Susi wieder da ist“, sagt sie – und bietet auch gleich ehrenamtliche Unterstützung an. „Ich war sehr traurig, als das Hexenhaus schloss. Nun bin ich umso glücklicher, dass es weitergeht“, fügt sie hinzu.
Halloween-Eröffnung und Süßigkeiten für die Kinder
Das erste Kind an diesem Nachmittag, das – wie zu Hallloween üblich – „Süßes, sonst gibt’s Saures“ einfordert, ist ein Gespenst. Unter dem Kostüm steckt die achtjährige Elisabeth, die sich die Süßigkeiten gleich schmecken lässt.