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Polizeiauto
Symbolbild

Grabsteine in Heiligensee mit Nazi-Symbolen beschmiert

Auch Parkbänke, Brunnen und Mauer mit weißer Schrift verunstaltet

Heiligensee – Mitarbeiter des Reinickendorfer Straßen- und Grünflächenamtes haben auf dem Friedhof Heiligensee Nazisymbole entdeckt – auf Grabsteinen, Parkbänken, einem Brunnen und einer Mauer. Insgesamt wurden 41 Verunstaltungen mit Hakenkreuzen und dem Schriftzug NSDAP in weißer Farbe gefunden und bei der Polizei angezeigt. Die ermittelt jetzt; gleichzeit hat das Bezirksamt die Reinigung der betroffenen Gegenstände in die Wege geleitet.

Erschütterung nach der Tat

Erschüttert von der Tat zeigte sich Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner: „Nicht zum ersten Mal schänden offenbar politisch motivierte Täter unsere Friedhöfe, missachten die Totenruhe und lassen jeden Respekt und jede Menschlichkeit vermissen. Solche Angriffe auf unsere Erinnerungsorte sind unentschuldbar und ich hoffe sehr, dass die Ermittlungsbehörden die Täter schnell ausfindig machen.“ Auch die Bezirksstadträtin für Ordnung, Umwelt und Verkehr Julia Schrod-Thiel verurteilte den Vandalismus aufs Schärfste: „Ein Friedhof ist ein Ort des Gedenkens und der Ruhe. Angriffe wie diese sind respektlos und widerwärtig, nicht nur gegenüber den Verstorbenen, sondern auch gegenüber unserer gesamten Gesellschaft. Dieser Vorfall zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, immer wieder gegen jede Form der Verherrlichung des Nationalsozialismus vorzugehen.“

Immer wieder Vandalismus und auch Diebstahl

Die durch das Bezirksamt Reinickendorf verwalteten landeseigenen Friedhöfe wurden in der Vergangenheit immer wieder geschändet. So wurden 2023 Grabsteine besprüht und umgeworfen sowie Gegenstände, beispielsweise Skulpturen wie die „Sitzende Trauernde” vom Friedhof Frohnau gestohlen. Der Friedhof Reinickendorf und der direkt angrenzende katholische Friedhof St. Sebastian in Reinickendorf-West waren im März 2024 Opfer von Vandalismus geworden. Unbekannte Täter hatten Grabstätten geschändet und dabei pro-russische sowie putinfreundliche Symbole hinterlassen.

Inka Thaysen

Ursprünglich beim Radio journalistisch ausgebildet, bin ich seit Ende 2018 für den RAZ Verlag tätig: mit redaktionellen sowie projektkoordinativen Aufgaben für print, online, Social Media und den PR-Bereich.