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ein hund in einer pfütze
In Pfützen baden ist nicht so toll. Besser wäre für den Vierbeiner, im See schwimmen zu können. Foto: fle

Hundebaden legalisieren

CDU fordert einen Hundestrand in Reinickendorf

Bezirk – Der Sommer legte im Juli und auch in den ersten August-Tagen eine Pause ein, gab dann aber wieder Gas. Doch wenn die Temperaturen in die Höhe klettern und die Sonne über der Hauptstadt brütet, ist das kühle Nass an den Berliner Badestellen für Hunde streng untersagt. „Grund dafür ist das Berliner Hundegesetz, das die Mitnahme von Hunden an öffentlichen Badestellen gesetzlich verbietet – ausgenommen davon sind nur speziell ausgewiesene Orte. Der Witz: Es gibt berlinweit genau eine einzige Hundebadestelle am Grunewaldsee, ansonsten sind die Badestellen für Hunde tabu. Wir brauchen weitere Hundestrände in Berlin, den Anfang wollen wir in Reinickendorf machen“, erklärt der Reinickendorfer Bezirksverordnete Felix Schönebeck. Geht es nach ihm, würde sich der Flughafensee in Tegel für einen Hundestrand anbieten, denn in unmittelbarer Nähe befindet sich das beliebte Hundeauslaufgebiet Tegel-Jungfernheide.

Tatsächlich regelt § 15 des Berliner Hundegesetz: „Hunde dürfen nicht mitgenommen werden […] in Badeanstalten und an öffentliche Badestellen mit Ausnahme an als solche gekennzeichnete Hundebadestellen.“ Verstöße können nach § 33 des Hundegesetzes mit bis zu 10.000 Euro Bußgeld geahndet werden. „Es ist schon grotesk: Wir haben hier ein weitläufiges Hundeauslaufgebiet in unmittelbarer Nähe des Flughafensees, der See selbst ist aber für die Hundehalter mit ihren Tieren wegen des Verbots gar nicht nutzbar. Bei Verstößen drohen hohe Strafen. Dabei müsste man lediglich einen begrenzten Abschnitt als Hundestrand ausweisen, um das Mitnahmeverbot auszuhebeln”, so Schönebeck weiter. Dies wäre auch in bestimmten Zeitfenstern außerhalb der Hauptbadezeit für Schönebeck denkbar, um Nutzungskonflikten vorzubeugen.

Unterstützt wird die Initiative von Hundehaltern aus der Umgebung. So auch von Hundetrainerin Ramona Lauke (50), die mit Labrador Shani täglich am Flughafensee unterwegs ist: „Für Hundebesitzer ist das im Sommer eine total unzufriedenstellende Situation. Der weit entfernte Grunewaldsee ist in Berlin die einzige legale Möglichkeit, und dort ist es meist total überlaufen. An sehr heißen Tagen gehe ich trotzdem mit meinem Hund am Flughafensee ins Wasser. Ich spreche da sicher für viele Hundehalter: Wir brauchen dringend einen Hundestrand im Berliner Norden!“

Auch Katja Schuster (37) mit ihrem Mischling Luke sieht die Notwendigkeit einer Badestelle, an der die Mitnahme von Hunden ermöglicht wird: „Die meisten Hunde wollen sich nur ein paar Minuten abkühlen und Spaß haben. Gerade wenn es warm ist und man mit dem Hund spazieren war, geht es ihnen nach einer kurzen Abkühlung gleich viel besser. Ich finde die Idee eines Hundestrands super!” Um dieses Ziel zu erreichen und in die politische Debatte einzubringen, brachte Felix Schönebeck noch vor der Sommerpause einen entsprechenden Antrag ins Rathaus Reinickendorf ein, der in der nächsten Sitzung der Bezirksverordneten im September auf der Tagesordnung stehen wird.

Redaktion